teambuilding

Die Etablierung des Gründerteams

1. Den richtigen Geschäftspartner wählen

Erst einmal ist es wichtig herauszufinden, ob überhaupt ein Mitgründer benötigt wird. Oft ist die Antwort „Ja“. Stratis Karamanlakis, Mitgründer von Odesk, erklärt: „Den Weg allein zu gehen ist sehr schwer. Zweifel, Unsicherheit, Stress und Erschöpfung machen sich in vielen Situationen breit. Deutlich einfacher ist es, wenn diese Situationen zu zweit gemeistert werden können. Mit einem Partner können Ideen diskutiert und schwierige Situationen gemeinsam besser besprochen werden.“

Bei der Wahl des Mitgründers sollten folgende drei Dinge beachtet werden:

  • Starke persönliche Beziehung. Ein Startup ist wie eine Ehe, daher sind die erfolgreichsten Geschäftspartner meist Freunde oder haben bereits zuvor schon zusammen gearbeitet.
  • Ergänzende Fähigkeiten. Diese ermöglichen es nicht nur, möglichst viele Fachbereiche abzudecken, sondern erleichtern es, Entscheidungen zu treffen, wenn Verantwortlichkeiten klar aufgeteilt sind.
  • Gemeinsame Leidenschaft. Natürlich könnte es sein, dass das Startup nach einem Jahr für 100 Millionen Euro verkauft wird. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit relativ gering, sodass mit einer Zusammenarbeit mit dem Mitgründer für die kommenden fünf Jahre gerechnet werden kann. In dieser Zeit werden sich die Geschäftspartner zusammen vielen Herausforderungen stellen müssen. Leidenschaft und Optimismus helfen bei der Problembewältigung.

2. Rekrutierung von Allroundern, aber mit Blick auf die Zukunft

Zu Beginn sollten Mitarbeiter eingestellt werden, die viele verschiedene Funktionen ausüben können und wollen. Es ist nicht der richtige Moment, um Spezialisten einzustellen, die nicht außerhalb ihres Fachwissens arbeiten können. Diese Situation wird sich ändern, daher sollte man sich stets vor Augen führen, wie das Unternehmen aussehen soll, wenn es wächst. Die Erstellung eines Organigramms, das nur Funktionen beinhaltet, fungiert als Plan für das Unternehmenswachstum.

3. Bildung eines Top-Teams durch Vorteile eines Startups

Ein Team aus talentierten Mitarbeitern beschleunigt das Wachstum eines Unternehmens ungemein. Aber wie werden talentierte Fachkräfte rekrutiert, wenn sie gleichzeitig lukrative Angebote von Konzernen mit eigener Cafeteria oder Yoga-Räumen vor Ort erhalten? Ein Startup sollte sich auf die Vorteile konzentrieren, die nur ein Startup bieten kann:

  • Bedeutung des Einzelnen. In einem Startup trägt jedes Teammitglied signifikant zu den Unternehmenstätigkeiten bei, das hat eine überaus motivierende Wirkung.
  • Großer Zuständigkeitsbereich. Für viele Aufgaben gleichzeitig zuständig zu sein ist die beste Art und Weise, um Erfahrung zu sammeln.
  • Berufliche Chance. Die Chance, eine verantwortungsvolle Position in einem Startups einzunehmen, ist aufgrund des schnellen Wachstums höher als in anderen Unternehmen.

4. Keine Einstellung ohne Referenzgespräche

Bewerbungsgespräche spiegeln nur selten die Leistung und Fähigkeit des Kandidaten wider. Die selbst angegeben Referenzen sind nicht unbedingt repräsentativ. Gespräche mit Personen, die nicht von dem Bewerber selbst angegeben werden, geben normalerweise einen Einblick über den Bewerber aus einer neutralen Perspektive.

Optimierung und Bindung des Teams

5. Investition in die Bindung der Spitzenkräfte

Wenn das Top-Team geformt ist, muss der Fokus auf deren Bindung an das Unternehmen gelegt werden. Um dies erfolgreich zu meistern, sollten vier Punkte beachtet werden, die Mitarbeitern am wichtigsten sind:

  • Einfluss. Menschen wollen das Gefühl haben, dass ihre Arbeit Einfluss auf das Unternehmen und zudem das Unternehmen einen positiven Einfluss auf die Welt hat.
  • Wachstum und Entwicklung. Spitzenkräfte wollen sich kontinuierlich weiterentwickeln. Der Hauptgrund, warum große Unternehmen zunehmend ihre besten Mitarbeiter verlieren, ist das Gefühl der Mitarbeiter, sich beruflich nicht mehr weiterentwickeln zu können. Spitzenleuten müssen daher herausfordernde Aufgaben zugeteilt werden, die die Weiterentwicklung fördert.
  • Balance. Es ist wichtig, Mitarbeitern genügend Freizeit zur Verfügung zu stellen. Weiterhin sollen sie sich am Arbeitsplatz wohlfühlen und mit anderen regelmäßig interagieren.
  • Vergütung. Die drei vorhergegangenen Punkte sind wichtig, jedoch können hiervon keine Rechnungen gezahlt werden. Auch mit begrenztem Budget ist eine Vergütung möglich, denn diese kann auch in verschiedenen Formen, wie zum Beispiel in Aktien, Urlaub, Sozialleistungen oder Flexibilität erfolgen.

6. Hohe Anforderungen haben und diese auch kommunizieren

Jeder Mitarbeiter sollte klar definierte Aufgaben haben. Durch klare Aufgabenverteilung wird nicht nur ersichtlich, wer die erwartete Leistung erbringt und wer nicht, sondern es wird ebenfalls die berufliche Entwicklung des Einzelnen unterstützt und dessen Bedeutung innerhalb der Firma gestärkt. Daher sollte dementsprechend gehandelt werden, wenn die erwarteten Leistungen nicht erbracht werden. Denn ein Mitarbeiter, der gerade mal gut genug ist, nimmt einer außergewöhnlich guten Spitzenkraft den Platz im Team weg.

7. Gespräche mit möglichst vielen Personen

„Joys Law“, inspiriert durch ein Zitat von Bill Joy, Mitgründer von Sun Microsystems, besagt: „Egal, wer du bist, die meisten intelligenten Menschen arbeiten für jemand anderen.“ Genau das sollte man sich zum Vorteil machen und sein Team über direkte Angestellte hinaus erweitern, zum Beispiel durch Gespräche mit Vorstandsmitgliedern, Freunden und Familie oder Freiberuflern. Der Gedanke, dass jemand anderes die Geschäftsidee stehlen könnte, ist absurd. Allein die Ausführung der Geschäftsidee entscheidet über Erfolg oder Misserfolg.

Diese Strategien sollen bei dem Aufbau eines starken Teams helfen. Man sollte trotzdem stets flexibel bleiben, da sich ein Team, genauso wie das Startup, von der Gründung bis zum Erfolg ständig weiterentwickelt.

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