Die Autoindustrie steckt jedes Jahr Millionen Euro in die Entwicklung neuer Technologien, die sie ihren Kunden in die Autos baut. Sicherheitssysteme sind das eine, Komfort- und Service-Angebote das andere. Jetzt hat eine Studie von JD Power ergeben, dass viele Autobesitzer diese Technik überhaupt nicht nutzen.

20 Prozent aller Neuwagenkäufer nutzt gerade einmal die Hälfte aller vorhandenen Systeme in ihren Autos. Den zum Beispiel von Firmen wie BMW angebotenen „Concierge“-Service nutzen nur 43 Prozent aller Kunden, die sich den Service innerhalb eines Ausstattungspaketes gekauft haben. Noch erstaunlicher ist allerdings die Tatsache, dass 33 Prozent nicht vom meist extra und sehr teuer erkauften Head-Up-Display Gebrauch machen. Das durchaus praktische Feature zeigt in der Windschutzscheibe wichtige Informationen wie Geschwindigkeit oder Navigationsangaben an und trägt so zur Sicherheit auf der Strasse bei, da man seinen Blick nicht mehr auf das Armaturenbrett richten muss. Und den Parkassistent, das selbständige Einparken des Autos in eine Parklücke, ignorieren 35 Prozent aller Neuwagenkäufer.

Interessante Zahlen für die Autoindustrie, die im Moment dazu neigt, ihre Fahrzeuge mit noch mehr Zusatzausstattungen zu belegen. Die kommen meist aber in Paketen, der Käufer bekommt also auch auch Ausstattungsdetails, die er vielleicht nicht will. Laut einer Umfrage der CreditPlus Bank AG aus dem Jahr 2014 interessieren sich zum Beispiel nur 19 Prozent aller Käufer für eine Verzahnung ihres Smartphones mit der Bordelektronik. Auf der anderen Seite wünschen sich 38 Prozent alle möglichen Assistenten für ein sicheres Fahren.

Aral hat in seiner Studie „Trend beim Autokauf 2015“ festgestellt, dass nur 24 Prozent einen Anschluss ans Internet bevorzugen. Auch ein eingebautes Navigationssystem interessiert nur 26 Prozent der deutschen Autokäufer. Das deckt sich mit den Ergebnissen der US-Studie von JD Power. Dies sei darauf zurückzuführen, dass viele Fahrer lieber ihr Smartphone nutzen, weil sie mit der Bedienung vertraut seien, so JD Power. Zwar gibt es gibt in Deutschland keine verlässlichen Zahlen, wie hoch die Zahl der Unfälle durch die Nutzung eines Smartphones während der Fahrt ist. Aber die Polizei in NRW geht davon aus, dass jeder zehnte Unfall durch die Ablenkung durch das Handy verursacht wird.

Bild: Audi AG