telekom

Die Deutsche Telekom nutzt die Umstellung des Antennenfernsehens DVB-T, um Zuschauer in das hauseigene Breitband-TV zu locken. Künftig können Nutzer der Telekom-Breitbandnetze für zwei Euro monatlich über das Internet etwa 100 Fernsehsender empfangen. Damit gehört das Angebot aus Bonn zu den günstigsten TV-Diensten.

Der Konzern nennt seinen Dienst Start TV. Das Angebot umfasst 22 digitale Sender in HD-Qualität. Dabei handelt es sich vor allem um öffentlich-rechtliche Fernsehangebote. Alle anderen Sender werden allerdings in der schlechteren SD-Standardauflösung übertragen. Start TV verfügt auch über eine elektronische Programmübersicht (EPG) und eine Suchfunktion.

„Wir kommen mit diesem Dienst im richtigen Moment“, sagte Niek Jan van Damme, Deutschland-Chef der Telekom. „Viele Zuschauer überlegen sich nach der DVB-T2-Umstellung, wie sie in Zukunft Fernsehen empfangen wollen.“

Voraussetzung für Start TV ist ein Internetanschluss

Tatsächlich können Zuschauer über Antenne künftig die privaten Rundfunksender, darunter die Angebote der ProSiebenSat.1-Gruppe und RTL, nur noch gegen eine Gebühr von 5,75 Euro pro Monat in HD über Freenet TV empfangen. In der Standardqualität werden diese Sender über Antenne gar nicht mehr übertragen.

Somit ist künftig das Start TV der Telekom neben dem Satellitenempfang die einzige Möglichkeit, die privaten Sender gebündelt ohne Aufpreis in der Standardqualität zu empfangen. Wer über Start TV die privaten Sender trotzdem in HD-Qualität sehen will, muss bei der Telekom monatlich knapp sieben Euro extra zahlen.

Voraussetzung für Start TV ist ein Internetanschluss bei der Telekom mit einer Geschwindigkeit von bis zu 16 Megabit pro Sekunde und eine Settop-Box, die 80 Euro kostet oder für knapp drei Euro monatlich gemietet werden kann.

Neue Dienste sollen bald folgen

Die Telekom zielt mit ihrem Angebot auf Zuschauer, die linear fernsehen wollen, also auf Angebote wie zeitversetztes Fernsehen oder Video auf Abruf verzichten. Allerdings hat die Telekom bereits angekündigt, dass noch in diesem Jahr der Zugang zur Online-Videothek Videoload und PayTV-Angebote folgen sollen.

Mit Start TV versucht der Konzern, einen Fuß in die Wohnzimmer seiner Kunden zu bekommen. „Wir wollen mit Start TV Nutzer auch für unsere anderen Dienste gewinnen“, sagte Telekom-Manager van Damme.

„Wenn sie mehr möchten, können sie zu Entertain wechseln, wo auch zeitversetztes Fernsehen und Aufnahmefunktionen möglich sind.“ Bis Ende 2018 hat sich die Telekom das Ziel von fünf Millionen Nutzern für ihren Internet-TV-Dienst Entertain gesetzt.

Video-Streaming-Angebote-wie-Netflix-Amazon-Prime-oder-Maxdome-e

Dieser Artikel ist zuerst auf Welt.de erschienen.

Bild: Telekom