Nach der AOK Nordost will nun auch Deutschlands mitgliederstärkste gesetzliche Krankenkasse Fitness-Tracker wie die Apple Watch bezuschussen: Die Techniker Krankenkasse plant, ihren Mitgliedern einen Betrag von bis zu 250 Euro zu erstatten, sagte eine TK-Sprecherin gegenüber Gründerszene. Die Apple Watch kostet in der günstigsten Variante 399 Euro.

Die Mitglieder müssen vorher allerdings auch etwas für ihre Gesundheit tun: Wenn sie innerhalb eines Jahres an neun verschiedenen Maßnahmen des Bonusprogramms der Krankenkasse teilnehmen, haben sie einen Anspruch auf den Zuschuss. Darunter fallen zwei Früherkennungs- oder Vorsorgeuntersuchungen, zwei Gesundheitskurse und fünf andere Aktivitäten – etwa die aktive Mitgliedschaft in einem Sportverein oder ein Sportabzeichen.

Mitglieder, die neun Punkte nachweisen können, bekommen 90 Euro in bar ausgezahlt – oder den 250-Euro-Zuschuss für einen Fitness-Tracker. Fitness-Tracker sind laut der Definition der Techniker Krankenkasse alle Geräte, die „Gesundheitsdaten erheben, auswerten und an mobile Geräte weiterleiten“, sagte die Sprecherin. Die Apple Watch gehöre explizit auch dazu.

Eigentlich sollte das veränderte Bonusprogramm schon ab dem 1. August für Mitglieder verfügbar sein, die Krankenkasse muss es aber noch vom Bundesversicherungsamt genehmigen lassen. Auf Nachfrage von Gründerszene heißt es von dem Amt, die Entscheidung falle „in Kürze“, voraussichtlich in der kommenden Woche. Das Amt prüft, ob das Programm mit dem Sozialgesetz vereinbar ist.

Die Aktion der Krankenkasse ist ein klassisches Beispiel für das sogenannte Nudging: Mit den Anreizen wie dem Apple-Watch-Zuschuss will die Krankenkasse ihre Mitglieder durch einen sanften Stups – Englisch: Nudge – zu einem gesünderen Leben verhelfen.

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