Diese Trends erwarten uns im Bereich Smart City - SCALE11

 

Innovative Technologien für eine smarte Stadtentwicklung

Big City Life: Die Weltbevölkerung wächst und Prognosen zeigen, dass der Großteil der Menschheit bereits in naher Zukunft in urbanen Metropolräumen leben wird. Wie gehen wir damit um? Welche Herausforderungen müssen Städte in diesem Zusammenhang meistern und wie lässt sich unser Zusammenleben weiterhin klug organisieren? Das Zauberwort heißt: Smart City Solutions!

Der Begriff Smart City bündelt verschiedene Entwicklungskonzepte, die das Ziel haben, Städte effizienter, technologisch fortschrittlicher, nachhaltiger und sozial gerechter zu gestalten. Eine besondere Wichtigkeit wird dabei den Lösungen der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zugeschrieben. Denn: Smart City steht vor allem für die Integration von miteinander kommunizierenden Technologien in bereits vorhandene Infrastrukturen der Stadt.

Bei der smarten Stadtentwicklung geht es um die intelligente Vernetzung innerhalb eines Sektors oder zwischen mehreren Sektoren. Durch die Verwendung verschiedener digitaler IKT sollen dabei nicht nur die Qualität und Leistungsfähigkeit urbaner Dienstleistungen verbessert, sondern auch der Ressourcenverbrauch reduziert, Zeit gespart und Kosten minimiert werden.

Trend: Verstärkter Fokus auf Business-to-Business

Ob Smart Mobility, Share Economy, Internet of Things oder Cleantech: Smart City Solutions zielen bisher hauptsächlich darauf ab, das Leben für die Stadtbevölkerung lebenswerter zu gestalten. So wird etwa an Lösungen getüftelt, die den Nahverkehr optimieren oder Umweltbelastungen geringhalten.

Einer MGI-Studie zufolge wird der Bereich Smart City bis zum Jahr 2025 einen Mehrwert von 1,7 Billionen Dollar erwirtschaften – mittlerweile sind auch B2B-Lösungen stark im Kommen. Investoren sehen das große Potenzial der Branche und liebäugeln zunehmend mit Startups, die dank der Verknüpfung verschiedener Technologien Unternehmen Handlungsempfehlungen geben können. Wie lassen sich zum Beispiel Informationen effizient und gewinnbringend einsetzen? Wie können Städtepools vernetzt werden, sodass Unternehmen und damit auch Endverbraucher davon profitieren?

Zwei Startups, die sich mit Fragestellungen wie diesen beschäftigen, sind Geospin und Locoslab. Und so sehen ihre Konzepte und Lösungen für Smart City aus.

Verknüpfung von Unternehmensdaten und Geodaten: Geospin

Smart Cities und Business: Wie können Unternehmen städtische Informationen als Grundlage für ihre operativen Strategien nutzen? Das Startup Geospin führt geostatistische Standortanalysen durch und bietet Unternehmen eine „digitale Schatzkarte“ und damit Handlungsempfehlungen für ihre Dienstleistungen. Anhand der gewonnenen Informationen lassen sich zentrale Erfolgsfaktoren als Kombination aus Vertriebsgebieten, Standorten, Preismodellen und Kundengruppen visualisieren, analysieren und optimieren.

Für die statistischen Auswertungen nutzt das Geospin-Team bereits vorhandene Daten von Unternehmen und reichert diese mit externen Geodaten an. Co-Founder Dr. Christoph Gebele erklärt: „Kundendaten, Bewegungsprofile, Nutzerverhalten und andere geographische Daten liegen meist im Überfluss vor – werden jedoch nicht gewinnbringend eingesetzt.“ Hier setzt das junge Unternehmen an. „Wir bestimmen mit einzigartigen Big Data-Analysen den optimalen Standort und die beste geographische Ausrichtung für die Dienstleistungen der Zukunft und heben uns damit von anderen Lösungen ab, die sich lediglich auf die Analyse firmeninterner Daten beschränken.“ Ziel des Startups ist es, Unternehmen dabei zu helfen, ihre Dienstleistungen zur richtigen Zeit am richtigen Ort anzubieten – dies durch das Heranziehen von externen Faktoren, wie etwa Verkehrsaufkommen, demographischen Daten oder Informationen aus Sozialen Netzwerken.

Die größten Herausforderungen beim Thema Smart Cities sieht Geospin in sicherer, nachhaltiger und bedarfsgerechter Mobilität und Energieversorgung. Zudem wird Big Data weiterhin eine essentielle Rolle spielen: „Standardisierte Verfahren und Formate zur Datengewinnung, -sicherung, und -verarbeitung werden zunehmend benötigt, damit Unternehmen dazu in der Lage sind, an ihrem Standort so profitabel wie möglich zu handeln“, so Gebele. „Darüber hinaus sind eine intelligente Planung von Verkehrs- und Versorgungsnetzen für eine optimale Ausrichtung und Vernetzung von unterschiedlichen Dienstleistungsangeboten wichtig, sodass Unternehmen – und damit auch Kunden – noch smarter in Städten agieren können.“

Orientierungslos war gestern: City-Indoor-Navigation von Locoslab

„Eine der wichtigsten Herausforderungen an die Stadt der Zukunft wird sicherlich sein, die Mobilität zu gewährleisten und zu verbessern“, ist sich auch Stephan Wagner von Locoslab sicher. Das Bonner Startup bietet getreu dem Motto Always find your way around verschiedenste Dienste und Dienstleistungen rund um das Thema Positionsbestimmung und Lokalisierung. Zum einen entwickelt das Team hierzu Indoor-Navigationssysteme. Zum anderen werden sowohl ortsbezogene Dienste als auch Gebäude-Lokationsanalysen angeboten, mit denen Unternehmen ihren Standort optimieren können.

Das Besondere an dem Produkt? Die Cloud von Locoslab kann Informationen von unterschiedlichen Anbietern, wie Verkehrsbetrieben oder Parkhäusern, zusammenführen und auf Basis von Außen- und Innenkarten sowie Echtzeitinformationen einen für den Kunden passenden Weg in und durch die Stadt finden. „Dabei können die Bedürfnisse unterschiedlichster Nutzer miteinbezogen werden. Zum Beispiel, wenn ein Rollstuhlfahrer eine barrierefreie Route benötigt. Dazu müssen insbesondere in öffentlichen Gebäuden wie Bahnhöfen passierbare Wege gefunden werden“, so Wagner. In dem EU-Projekt SIMON setzt Locoslab aktuell eine App-Technologie ein, um in der Mobilität eingeschränkte Nutzer durch Lissabon, Madrid und Parma zu leiten. Smart Mobility in einer Smart City.

Für weitläufige Gebäude, wie Einkaufszentren, Flughäfen oder Messen, aber auch für Unternehmen untersucht Locoslab physische Abläufe. Die Ergebnisse dieser Lokationsanalysen bieten Antworten auf wichtige geschäftliche Fragen, wie: Wie wichtig ist ein bestimmter Bereich und wie viele Besucher passieren diesen täglich? Wonach suchen Kunden eigentlich? Stephan Wagner formuliert die Unternehmensvision von Locoslab letztlich folgendermaßen: „Wir wollen die Möglichkeiten der Navigation, wie wir sie bereits im Außenbereich kennen, auf das Innere von Gebäuden erweitern und darauf aufbauend Dienste entwickeln, die das Leben in Smart Cities erleichtern.“

Smart City Solutions und weitere digitale Trends in Halle 11 auf der CeBIT

Auf der SCALE11, der Startup-Halle der CeBIT, haben Interessierte auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit, sich über Trends der Smart City Branche zu informieren. Locoslab wird dort vertreten sein und seine Lokalisierungsdienste und Navigationssysteme präsentieren. Messe-Erfahrung hat das Startup allemal: Im letzten Jahr stellte das Bonner Team die offizielle CODE_n-App für die CeBIT. Geospin wird ebenfalls in der Startup-Halle anzutreffen sein und seine Analyse-Lösungen der breiten Öffentlichkeit präsentieren.

Die SCALE11 widmet sich mit insgesamt 15 Community Areas den neuesten technischen Entwicklungen der Digitalwirtschaft: Von Smart Home über Internet of Things bis hin zu Smart Cities. Der Bereich schafft damit für junge Unternehmen und etablierte Firmen einen Platz zum Austauschen und Netzwerken.

 

Wer sein Startup auf der SCALE11 präsentieren will, kann sich hier über die Buchung einer Workstation informieren.

Eintrittskarten für die CeBIT können hier erworben werden.

 

Artikelbild: Alin Zainescu/stocksnap.io