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Nur ein Drittel würde noch Selbstständigkeit wagen

Die Struktur der deutschen Wirtschaft gefährdet? Immer weniger Menschen gründen Unternehmen, immer weniger können sich eine Gründung überhaupt vorstellen, und von den neu gegründeten sind nur acht Prozent als „technologisch innovativ“ einzustufen. So äußerte sich Eric Schweitzer, der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), schreibt das Handelsblatt. „Die Zahl derjenigen, die von sich sagen, sie könnten sich eine Selbstständigkeit vorstellen, sinkt in Deutschland Jahr für Jahr“, so Schweitzer im Bezug auf ein Papier aus seinem Haus, dass den im April vorgestellten „Gründerreport 2013“ ergänzt.

Derzeit liege diese Ziffer bei nur noch 29 Prozent. Im internationalen Wettbewerb mit Millionen neuer Startups sei das wenig: So läge die Quote der Gründungsgewillten in China bei 56 Prozent. Unter den Studierenden könnten sich in Deutschland nur sechs Prozent vorstellen, in die Selbstständigkeit zu gehen – weltweit ist dieser Anteil fast doppelt so hoch und Deutschland nur im Mittelfeld der Industrienationen.

Fürchten die Ächtung und scheuen das Risiko

Die Gründe für diese Zurückhaltung sind nach dem DIHK zahlreich. Neben einer deutschen Risikoscheue spiele auch eine Rolle, dass Scheitern nicht akzeptiert werde. „Man ist gesellschaftlich geächtet, wenn man mit einem Unternehmen Schiffbruch erleidet“, so der DIHK-Präsident weiter im Handelsblatt. Zudem werde der demographische Wandel bis zum Jahr 2050 zu einer Million weniger Selbstständiger führen. Die Kammer fordert deshalb, die Attraktivität des Unternehmertums insgesamt zu stärken. Ganztagsschulen könnten Eltern entlasten, auch das Potenzial Älterer gelte es besser zu erschließen. Bei Studenten läge das Potenzial, durch ihre hohe Qualifikation „Durchbruchs-Innovationen“ zu erreichen.

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