Vicampo Startup-Helden
Vicampo Startup-Helden Die Vicampo-Gründer Felix Gärtner (26), Daniel Nitz (27) und Max Gärtner (31) (v.l.n.r.)

„Startup-Helden“ von Vicampo im Interview

Weine online direkt beim Winzer bestellen – das soll Kunden wie Weinbauer erfreuen. Im Februar 2012 gingen Max Gärtner, Felix Gärtner und Daniel Nitz mit der Idee zu Vicampo (www.vicampo.de), einem Marktplatz für Winzerweine, an den Start. Neu im Wein-Geschäft waren sie zu dem Zeitpunkt jedoch nicht: Vor Vicampo gründeten sie den Shopping-Club Wine in Black mit.

Für ihr neues Startup Vicampo, über dessen digitalen Ladentisch im vergangenen Monat erstmals über 30.000 Flaschen gingen, steckten sie im September eine Millionenfinanzierung ein. 25 Mitarbeiter arbeiten in Mainz an der Weiterentwicklung der Plattform.

Die drei Vicampo-Gründer sind Gründerszenes „Startup-Helden“ der Woche.

Wer seid ihr und was macht ihr?

Wir sind Felix, Daniel und Max und haben Vicampo 2012 gegründet. Vicampo ist ein Online-Marktplatz für Winzerweine. Weinliebhaber können aus Weinen von renommierten, aber auch kleinen Weingütern auswählen und online bestellen. Die Auslieferung erfolgt entweder vom Weingut selbst oder über das Lager von Vicampo. Unser Motto: „Wenn du einen besonderen Wein suchst, dann findest du ihn bei uns. Und wenn du noch nicht weißt was du magst, dann helfen wir dir, aus dem größten Angebot deinen persönlichen Lieblingswein zu finden.“

Wie seid ihr auf die Idee zu Vicampo gekommen?

Felix hat nach seinem Studium einen Onlineshop für Rheingauer Weine namens „Weinwelt Rheingau“ gegründet. Er bemerkte dann schnell die Nachteile eines eigenen Lagers: Einkaufsmengen, gebundenes Kapital, Angebotsgröße und so weiter müssen stets im Auge behalten werden. Die teuren Weine waren beispielsweise immer nur in kleinen Mengen vorrätig. Wollte jemand dann mehr von dem Wein, als es auf Lager gab, erfolgte der Versand nach einem kurzen Telefonat vom Weingut selbst aus. Überflüssige Transportwege und Zwischenlager wurden ganz einfach gespart. So entstand die Idee zu Vicampo.

Weshalb seid ihr bei Wine in Black ausgestiegen?

Die Entscheidung, bei Wine in Black auszusteigen, war keine gegen Wine in Black, sondern für Vicampo. Im Vergleich zu Wine in Black, einem Shopping-Club für Premium-Weine, haben wir von Anfang an mehr Potenzial für Vicampo gesehen, auch wenn es das deutlich komplexere Thema ist. Bei Vicampo geht es darum, einen Großteil der Winzerweine erstmalig online verfügbar zu machen, um dann in einem zweiten Schritt den Kunden zu helfen, „ihren“ Wein aus dem größten Angebot zu finden. Mit den Jungs von Wine in Black stehen wir natürlich weiterhin in Kontakt und wünschen ihnen alles Gute.

Was unterscheidet euch von den Konkurrenten wie WirWinzer oder 52Weine?

Anders als WirWinzer bietet Vicampo nicht nur deutsche Weine direkt ab Hof, sondern zusätzlich zirka 3.000 internationale Winzerweine an. Gleichzeitig haben wir im Gegensatz zu WirWinzer ein eigenes Lager und ein vierköpfiges Expertenteam, das die Weine systematisch probiert und die besten für unser Lager beziehungsweise Probierpakete herausfiltert. Durch diese Pakete und unseren Service bietet sich Einsteigern ein Mehrwert zur persönlichen Orientierung. 52Weine stellt für uns keine direkte Konkurrenz dar, da es sich wie bei Wine in Black um einen Shopping-Club handelt.

Welche Tipps gebt ihr jungen Gründern nach Euren eigenen Erfahrungen mit auf den Weg?

Achtet immer darauf, mit wem ihr gründet und wer für euch arbeitet. Mit einem guten Team kann man viel erreichen, auch wenn das Modell noch nicht zu 100 Prozent ausgereift ist. Ein weiterer wichtiger Punkt ist eine klare Vision, die man nie aus dem Auge verlieren sollte, und gleichzeitig einen konkreten Plan, der die Vision Realität werden lässt. Wir haben zu Beginn einen fünfstufigen Drei-Jahres-Plan aufgestellt, den wir Schritt für Schritt abarbeiten. Last but not least: Bei all der Arbeit und nötigen Disziplin sollte man nie den Spaß verlieren, denn das ist schließlich der Grund, aus dem man damit begonnen hat.

Bild: Vicampo