Die Voya-Gründer Maximilian Lober und Florian Stege (von links).

Gerade als der Hype um die Butler-Dienste so richtig losging, entschieden sich Maximilian Lober und Florian Stege zu gründen. Die beiden hatten ihren Bachelor an der Business School WHU hinter sich und überlegten, was sie wohl machen könnten. Heraus kam die Idee, einen Butler für die Reise-Nische zu entwickeln. Von Anfang an sollte der Dienst durch eine Kombination aus künstlicher Intelligenz und Menschen dahinter funktionieren.

Vor kurzem sind die beiden nun mit Voya gestartet, einer App, mit der sich Flüge, Züge, Mietautos und Hotels buchen lassen. Per Chat in der App lässt sich die Reise planen und man bekommt ausgewählte Vorschläge direkt in den Chatverlauf. „Der Reisende wird nicht mehr von den Hunderten Angeboten überflutet“, sagt Voya-Gründer Lober. Mithilfe von künstlicher Intelligenz sucht das System nach dem passenden Hotel. Vorlieben wie Reisezeiten oder einen bestimmten Hotel-Standard berücksichtigt die App automatisch. In einem Profil lässt sich außerdem ein Reise-Typ festlegen: Wer Business, Hip oder Adventure angibt, bekommt passende Angebote.

Das Hamburger Startup arbeitet mit einem Stab an Mitarbeitern, die einen Großteil der Kommunikation in den Chats übernehmen. Die vorgeschlagenen Angebote sucht dagegen die künstliche Intelligenz. Eine Mischung, die auch bei GoButler im vergangenen Jahr auf der Agenda stand, wie der Gründer Navid Hadzaad im November erzählte. Das einstige Hype-Startup hat vor Kurzem sein Geschäftsmodell angepasst und bietet seine Technologie nun Unternehmen an.

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Voyas sogenannter HumanAI-Ansatz – wobei HumanAI für die Mischung aus menschlicher und künstlicher Intelligenz steht – wird auch von prominenten Playern aus den USA verfolgt. Der Kayak-Gründer Paul English startete kürzlich die App Lola, mit einem ähnlichen Ansatz. „I want to make humans cool again“, sagte English dem Boston Globe. Der Voya-Gründer Lober sieht das ähnlich: „Die Menschen haben in die Chatbots noch kein Vertrauen.“ Deswegen sei es wichtig, immer ein menschliches Backup zu haben, besonders für den Fall, dass es schief läuft. „Dann stehen wir als Ansprechpartner zur Verfügung und versuchen das Problem mit den Airlines zu lösen“, sagt Lober. Für die Zukunft will das Startup mehr und mehr automatisieren – und dadurch das Angebot skalierbar machen.

Insgesamt 1.000 Nutzer, darunter vor allem Geschäftsleute, würden den Dienst regelmäßig verwenden, heißt es von Voya. Nach dem stillen Start will das Unternehmen bald mithilfe von Online-Marketing und Weiterempfehlungen stark wachsen.

Das Startup verdient bei den Reisebuchungen durch eine Provision von den Airlines oder Hotels, für Nutzer ist der Dienst kostenlos. „Die Provisionen liegen üblicherweise zwischen ein und 15 Prozent, abhängig vom vermittelten Produkt“, sagt Lober. Insgesamt zwölf Mitarbeiter würden sich um das Geschäft kümmern. Für die App hat das Unternehmen den ehemaligen Head of Mobile von Number26, Victor Cazacu, an Bord geholt. Im April erhielt Voya ein sechsstelliges Seed-Investment, unter den Investoren sind Lendico-Gründer Philipp Petrescu und weitere Business Angels, die aus der Reisebranche kommen.

So sieht die Voya-App aus.

 Bild: Voya/Screenshot