Vural Öger (Mitte) in der „Höhle der Löwen“ mit den Investorenkollegen Frank Thelen und Judith Williams

Der nächste Rückschlag für Vural Öger: Der türkischstämmige Unternehmer muss für seinen Flugveranstalter Öger Türk Tur (ÖTT) Insolvenz anmelden. Man habe den Geschäftsbetrieb „mit sofortiger Wirkung einstellen müssen“, heißt es auf der Homepage. Erst vor einer Woche hatte Öger den Reiseveranstalter V.Ö. Travel für zahlungsunfähig erklärt. Daraufhin zog sich der Unternehmer auch als Investor aus der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ zurück.

Update, 6. Januar 2016: Vural Öger hat sich nach Gründerszene-Informationen bereits im Dezember auch aus der Geschäftsführung seiner Investmentfirma zurückgezogen. Diese Funktion übernimmt nun sein 1988 geborener Sohn Erol Öger, an den auch 100 Prozent der Anteile an der Öger Investment- und Beteiligungsgesellschaft gehen. Von einer Sprecherin hieß es dazu: „Vural Öger wird fürs erste nicht mehr an vorderster Front wirken. Er hat sich deshalb pro forma von allen Ämtern – auch bei der Investmentgesellschaft – zurückgezogen. Er koordiniert aber noch immer alles. Vural Öger wird in den nächsten Wochen nicht in neue Startups investieren – langfristig aber schon. Die Arbeit bei der ‚Höhle der Löwen‘ hat ihm sehr viel Spaß bereitet.“

Dieser Artikel erschien zuerst am 5. Januar 2016.

Die ÖTT ist das älteste Unternehmen von Ögers Firmengruppe und wurde schon 1972 gegründet. Die Gesellschaft war einer der größten Anbieter von Türkei-Flügen aus Deutschland und beschäftigte nach eigenen Angaben 50 Mitarbeiter. Ähnlich wie das erst 2014 gegründete Schwesterunternehmen V.Ö. Travel litt sie unter dem schwächelnden Türkei-Tourismus und einem ruinösen Preiskampf zwischen den Anbietern.

Aus Ögers Firmengruppe bleiben nun noch die Agentur Holiday Plan und die Hotelkette Majesty, beide unter Führung seiner Tochter Nina, außerdem das Flugbuchungssystem IATI, die Beratung Öger Consulting – und die Beteiligungsgesellschaft VÖ Invest. Über sie finanzierte der Unternehmer auch drei Startups aus der „Höhle der Löwen“. Für die Jungunternehmen soll sich zunächst nichts ändern, hieß es vergangene Woche aus der Unternehmensgruppe gegenüber Gründerszene. Öger wolle die Zahl seiner Investments sogar erhöhen: „Ich bleibe Unternehmer, aber nicht in der Reisebranche.“

Bild: Vox/Bernd-Michael Maurer