to-do

Seit wenigen Tagen steht fest, wie es mit Wunderlist weitergeht: Die bekannte App für To-Do-Listen wird „in den Ruhestand versetzt“, hieß es vor wenigen Tagen in einem Blogbeitrag. Das gleiche Team von 6Wunderkinder in Berlin, das 2015 in einem großen Exit an Microsoft verkauft wurde, tüftelt nun an einer neuen App mit dem Namen To-Do.

Vor wenigen Tagen ist die Anwendung in eine öffentliche Testphase gestartet. In die App sollen die besten Features von Wunderlist integriert werden. Gründerszene hat die App in einem Kurztest ausprobiert:

Weiterhin übersichtlich

Für Gewohnheitstiere ist es nicht leicht, sich auf Neues einzustellen. Gerade bei einem Produkt wie einer To-Do-Liste, die manche für das Management ihres ganzen Tages verwendet wird. Ich nutze Wunderlist nur für größere Aufgaben und private Angelegenheiten (Urlaubsplanung oder wichtige Einkäufe). Pro Tag verbringe ich ungefähr 10 bis 15 Minuten mit der App.

Die neue To-Do-App erfüllt meine Ansprüche: Es gibt weiterhin thematische Untergruppen zum Beispiel für einzelne Artikel, in denen ich meine To-Dos anlegen kann. Außerdem gibt es unter „My Day“ eine Ansicht, was heute auf dem Plan steht. Im Gegensatz zu Wunderlist fehlt allerdings eine Wochenübersicht, was mir fehlt, um einen besseren Überblick zu bekommen. Genau diesen Punkt haben auch Nutzer in den App-Reviews kritisiert. Denn bei einer – vermeintlich – simplen Anwendung wie einer To-Do-App geht es vor allem um die Details.

Persönlich mochte ich die Optik von Wunderlist lieber – beispielsweise mit dem Berliner Fernsehturm im Hintergrund. Die neue App setzt eher auf abstrakte Darstellungen von einer Skyline. Und ein Design, das zu den restlichen Microsoft-Produkten passt. Nicht ohne Grund, denn die App soll in Office 365 integriert werden.

Übertragung der alten Daten

Der Import funktioniert nicht automatisch, lässt sich aber über die Microsoft-Seite erledigen. Das funktioniert in ein paar Minuten, recht unkompliziert. Es gibt einen Hinweis, dass sich Subtaks nicht als solche übertragen lassen. Da ich diese nicht verwende, war das kein Problem.

Fazit

Mein Fazit nach zwei Tagen mit To-Do fällt durchaus positiv aus: Ich werde die neue App weiter verwenden, denn auch wenn Wunderlist weiter verfügbar ist, entwickelt das Team die App nicht weiter – Neuerungen wird es also nicht geben.

Einige Nutzer teilen mein Urteil nicht: Besonders im App-Store für iOS hagelt es Kritik. So heißt es beispielsweise:

„Why go through the trouble to even release a half-baked app that pales in comparison to Wunderlist? Especially if the stated goal is to make it ‚as good as Wunderlist‘, eventually….?“

Konkrete Kritikpunkte sind vor allem Feinheiten, beispielsweise. dass erledigte Punkte in der To-Do-List durchgestrichen zu sehen sind anstatt zu verschwinden. Auch dass es keine Subtasks gibt, wird von anderen Nutzern bemängelt. Im Durchschnitt erhält die App gerade eine Bewertung von gerade einmal zwei Sternen. Wunderlist hat fast ein Fünf-Sterne-Rating. Zumindest bei Android sind die Reaktionen im Durchschnitt etwas besser.

In den nächsten Monaten wird sich zeigen, wie die Wunderlist-Macher ihr neues Produkt weiterentwickeln. Gerade die Heavy-Nutzer lassen sich sicherlich nur schwer zufrieden stellen.

Bild: Gründerszene