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SONY DSC Die Raisin-Gründer Michael Stephan, Tamaz Georgadze und Frank Freund (von links)

Erst wenige deutsche Fintech-Startups können auf große Anlagevolumen verweisen. Weltsparen aus Berlin ist einer dieser Player. Das Fintech-Portal, über das Nutzer Geld bei Banken im europäischen Ausland anlegen können, hat nach eigenen Angaben mittlerweile Kundengelder in Milliardenhöhe vermittelt. „Weltsparen ist das einzige europäische Fintech im Anlagebereich, das ein Volumen von zwei Milliarden Euro überschritten hat“, lässt sich Mitgründer Tamaz Georgadze in einer Mitteilung zitieren. Vor einem Jahr habe dieses Volumen noch bei etwa 700 Millionen gelegen, heißt es.

Weltsparen, das von dem Fintech-Startup Raisin betrieben wird, bietet seinen mittlerweile 60.000 Kunden die Möglichkeit, Geld in Ländern wie Italien oder Portugal online anzulegen. Die Banken dort bieten zum Teil lukrativere Zinsen als etwa in Deutschland. Bis vor rund neun Monaten konzentrierte sich das Portal auf Kunden in Deutschland und Österreich, mittlerweile ist Raisin für Sparer in der gesamten EU verfügbar. Im vergangenen Jahr seien 15 Banken dazugekommen, schreibt das Unternehmen. Die Einlagen der Kunden sind gemäß einer europäischen Richtlinie gesichert: Das gilt für Anlagen bis zu 100.000 Euro.

Für den Kunden sind alle Leistungen von Raisin gebührenfrei, darunter die Kontoführung und der Zahlungsverkehr ins Ausland. Von den Partnerbanken erhält das Fintech-Startup eine Provision, die laut dem Wirtschaftsmagazin Capital bei 0,2 Prozent im Jahr liegt. Auf Nachfrage will Gründer Tamaz Georgadze dies nicht kommentieren.

Raisin konkurriert unter anderem mit Zinspilot. Hinter der Plattform steht das Startup Deposit Solutions, in das der umstrittenen Investor Peter Thiel investiert hat. Das Unternehmen kommunizierte vor einigen Monaten ein Anlagevolumen von etwa einer Milliarde seit der Gründung im Jahr 2014. Ebenfalls vor zwei Jahren startete das Berliner Portal Savedo. Das Fintech hat laut Capital circa 300 Millionen Euro vermitteln können.

Weltsparen, das vom Ex-McKinsey-Berater Georgadze, Michael Stephan und Frank Freund gegründet 2013 wurde, hat bisher 30 Millionen Euro an Risikokapital einsammeln können. Investiert sind unter anderem der VC Index Ventures sowie der russische Milliardär Yuri Milner, der bereits in Facebook investierte.

Bild: Weltsparen