Die Teaser, mit denen RapUpdate Fans der Facebook-Seite auf die Homepage ziehen will, sind häufig in bester Clickbaiting-Manier gestaltet: „Krass, hat der sich verändert. Nach einem Jahr Knast: Hier seht Ihr Sinan-G auf freiem Fuß!“ heißt es beispielsweise in einem aktuellen Post. Oder: „Lieber Farid Bang…So hart feuert Metrickz jetzt gegen Farid Bang zurück!“
Fast immer werden ein Teil des Teasers oder bestimmte Wörter in Versalien geschrieben; auch mit Emoticons geht RapUpdate alles andere als sparsam um. Der inhaltliche Gehalt ist dann meistens mau: Gerüchte, lediglich eingebettete Social Media-Beiträge von Rappern und Hip-Hop-Gossip. Lange Artikel sind Fehlanzeige, RapUpdate scheint eher die „Bild der Hip Hop-Szene“, ähnlich wie worldstarhiphop.com aus den USA.
Obwohl Facebook immer wieder ankündigt, gegen genau diese Form des Clickbaitings vorzugehen und durch Anpassungen am Newsfeed-Algorithmus dafür zu sorgen, dass entsprechende Inhalte weniger prominent in den Timelines der Nutzer ausgespielt werden, scheint RapUpdate mit dem Konzept immer noch sehr gut zu fahren.
Im Februar-Ranking der Social-Media-News-Charts von 10000flies landet die Seite mit rund 430.000 „Flies“ in Deutschland (die Summe aller Likes, Shares und Kommentare auf Facebook, Twitter und Google Plus) erneut in den Top 20.
In nur wenigen Jahren mehr Traffic als die Konkurrenz
Dabei hat vor allem Mitte 2016 ein relativ einfacher Trick geholfen: Es wurden immer wieder Bilder mit zwei Rappern gepostet und der Frage, wer der bessere sei. Die Abstimmung erfolgte dann per Like, Herz etc. Nach diesem Schema wurden ganze „Turniere“ veranstaltet.
Über 808.000 Fans konnte RapUpdate seit dem Start Mitte 2012 unter anderem auf diese Art und Weise auf Facebook sammeln. Neben klassischen Link-Posts setzt die Seite auch intensiv Visual Statements mit Sprüchen und Passagen aus Songtexten von nationalen und internationalen Rappern ein. Diese werden zusätzlich auch auf dem Instagram-Account mit knapp 180.000 Abonnenten gepostet.
Ein weiteres Format, das eine Menge zu den hohen Reaktions-Zahlen beitragen dürfte, ist Video-Content. Insgesamt 34 Clips hat RapUpdate dieses Jahr auf der Facebook-Seite veröffentlicht und damit in Summe 17,5 Millionen Views generiert. Die häufig kurzen Ausschnitte aus neuen Hip Hop-Videos werden im Titel regelmäßig mit dem Zusatz „Markiere jemanden, der das sehen muss“ versehen, oder es werden zusätzlich konkrete Fragen gestellt, die zum Kommentieren aufrufen sollen, um so das Engagement zu steigern und den Content in zusätzliche Timelines zu „spülen“. Der Twitter-Account mit rund 31.000 Followern dürfte insgesamt nur eine geringe Rolle spielen.