Erst 17 Jahre alt, aber schon seriös: William Barkawi

Eine Internetseite? Das braucht heute doch jeder! So dachten es sich 15 Schüler aus der elften und zwölften Klasse am Feodor-Lynen-Gymnasium in Planegg im bayerischen Ortskreis Würmtal bei München – und entschieden, gegen Geld Webseiten für kleine Betriebe zu bauen. Sehr simpel, aber effizient.

Seit November vergangenen Jahres basteln die Schüler an ihrer eigenen Firma, der Würmtal Website Factory. Es gibt einen Vorstand, eine Marketingabteilung und sogar Investoren. Im Juni, am Ende des Schuljahres, muss das Unternehmen wieder aufgelöst werden. Die Schüler wollen ihr Startup dann aber weiterbetreuen.

Vorstandsvorsitzender ist der 17-jährige William Barkawi. Das Konzept der Würmtal Website Factory war seine Idee; auf der Seite ist er als Ansprechpartner gelistet. Das zweite Startup, das er gegründet hat, ist eine Jobbörse für Schüler. Sein Nachname dürfte einigen Personen aus der Gründerszene bekannt vorkommen: Seine Eltern Karim und Carena Barkawi sind Geschäftsführer der Münchner Barkawi-Gruppe, einem Inkubator, der schon zahlreiche Startups ausgegründet hat.

Im Interview hat uns William Bakawi erzählt, wie sein Schul-Startup genau funktioniert und was seine Pläne nach dem Abitur sind.

William, was macht die Website Factory Würmtal genau?

Wir erstellen Homepages für mittlere und kleine Unternehmen. Das heißt: Unsere Kunden müssen uns nur Bilder und Texte schicken und wir machen den Rest. Wir suchen auch die Domain und erstellen die passenden Email-Adressen. Bisher machen wir das für Kunden aus unserer Nachbarschaft, demnächst wollen wir das ausbreiten.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Das Projekt haben wir in einem P-Seminar, also einem Projekt-Seminar an unserem Gymnasium entwickelt. In diesen Seminar sollen Schüler an eigenen Projekten arbeiten und das Konzept für eine eigene Firma entwickeln. Wir haben uns die Website Factory Würmtal überlegt.

Kann jemand von Euch also schon programmieren?

Nein, wir programmieren die Seite nicht, sondern bauen sie mit dem Baukastenmodell von 1&1 zusammen.

Habt ihr dafür Startkapital benötigt? Beispielsweise um die Seite aufzusetzen.

Ja, wir konnten Freunde, unsere Familien und Lehrer als Investoren gewinnen. Sie haben uns jeweils 10 Euro gegeben.

Wer sind Eure Kunden? Und wie sind die auf Euch aufmerksam geworden?

Einige Kunden haben uns durch Zeitungsartikel, zum Beispiel im Münchner Merkur, gefunden. Außerdem gab es zahlreiche Läden in unserer Nachbarschaft, die noch keine Homepage hatten, Metzger, Ärzte oder Friseure. Die haben wir angesprochen und ihnen ein Angebot gemacht.

Wie viel Geld kostet es, von Euch eine Seite bauen zu lassen?

200 bis 250 Euro.

Was macht ihr mit dem verdienten Geld?

Alles, was wir verdienen, geht auf das Firmenkonto. Davon zahlen wir uns auch ein sehr kleines Gehalt.

Du hast schon dein zweites Startup gegründet, ein Jobportal für Schüler…

Ja, genau. Das heißt Wiljob. Ich habe nach Jobs für mich gesucht und nur Portale für Erwachsene gefunden. Da dachte ich, dass ich doch selber eins gründe! Auf Wiljobs können Unternehmen für einen monatlichen Betrag Anzeigen schalten. Die Hälfte der Gewinne werde ich an wohltätige Organisationen spenden.

Du machst nächstes Jahr dein Abitur. Wie geht’s dann weiter?

Dann möchte ich meine Unternehmen weiterführen und parallel Wirtschaftsingenieurwesen studieren – am liebsten an der TU in München. Danach würde ich gerne erst einmal in einer Beratung arbeiten.

Hast du ein Vorbild?

Nicht wirklich. Aber ich habe mich immer an meinem Vater orientiert, der einfach immer alle Ideen umgesetzt hat, die er hatte. Das mache ich jetzt auch so.

Danke für das Interview, William. Viel Erfolg Euch weiterhin.

Gründerszene ist Medienpartner von STARTUP TEENS. Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren können bis zum 22. Mai ihre Businesspläne bei Startups Teens einreichen, um 7 x 10.000 Euro zu gewinnen. Mehr Informationen dazu gibt es hier.  

Bild: William Barkawi