Die Wimdu-CEOs: Sören Kress (links) und Arne Kahlke

Wieder Ärger beim Airbnb-Klon Wimdu aus dem Hause Rocket Internet. Die Wettbewerbszentrale gibt an, das Wohnungsportal wegen irreführender Preisdarstellung abgemahnt zu haben. Wie der WDR zuvor recherchierte, sollen zum Teil 15 Prozent höhere Kosten auf den Kunden zukommen, als zu Beginn des Buchungsprozesses absehbar ist. Grund dafür seien beispielsweise hohe Servicegebühren, die erst spät aufgeschlagen würden.

Ein Sprecher von Wimdu schreibt Gründerszene per Mail, bei dem Unternehmen sei bislang keine Abmahnung eingetroffen. „Auf etwas, das noch nicht einmal eingelangt ist, sofern es kommt, wird auch nicht reagiert“.

Von der Wettbewerbszentrale heißt es dagegen: Bis zum 16.03.2016 solle Wimdu diese Art von Preisdarstellung abstellen. Sonst würden rechtliche Schritte eingeleitet werden, gibt Hans-Frieder Schönheit von der Zentrale gegenüber Gründerszene an.

Für Wimdu wäre das nicht die erste Abmahnung durch die Wettbewerbszentrale. Bereits Anfang 2015 mahnte die Organisation das Startup wegen eines irreführenden Werbeslogans ab – nämlich, dass Wimdu „50 Prozent günstiger als Hotels“ sei. Die Wettbewerbszentrale kritisierte, dass „die behauptete Ersparnis nicht durchgängig erreicht werden konnte“. Der Fall ging vor Gericht, das Verfahren läuft derzeit noch. Wimdu wollte diesen Fall auf Nachfrage derzeit nicht kommentieren und verweist auf einen älteren Artikel. Darin heißt es, Wimdu habe ein „renommiertes Marktforschungsinstitut“ beauftragt, das festgestellt habe, dass Wimdus Preise im Schnitt 54 Prozent niedriger als die von Hotels seien.

Bereits Anfang dieses Jahres stand Wimdu in der Kritik. Eine Kundin des Startups hatte ihre Hamburger Wohnung über das Portal vermietet – und will sie bei ihrer Heimkehr verwüstet vorgefunden haben. Geld dafür habe sie bisher nicht erhalten. Die Wimdu-Versicherung greift nicht bei Schäden, die von Mietern absichtlich verursacht wurden. Wimdu sagt außerdem, die Vermieterin habe keine ausreichenden Nachweise für Schäden vorgelegt. Dem widerspricht die Kundin vehement.

Heute Abend um 18.15 Uhr läuft im WDR der Bericht über Wimdu. 

Bild: Wimdu