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Übernahme-Roulette beim Berliner Wohnungsvermittler Wimdu: Nur wenige Wochen nach der Übernahme durch den Wettbewerber 9flats wird das ehemalige Rocket-Unternehmen wieder verkauft. Das dänische Unternehmen Novasol, das ebenfalls Ferienwohnungen vermittelt, will Wimdu übernehmen, wie das Manager Magazin berichtet. Demnach ist Novasol mit 44.000 Einheiten einer der größten europäischen Ferienwohnungsvermittler und gehört zum börsennotierten US-Reiseunternehmen Wyndham Worldwide. Der Deal muss noch vom Kartellamt genehmigt werden.

Wimdu hatte sich ebenso wie 9flats über Jahre hinweg ein Rennen mit Airbnb geliefert – jedoch größtenteils ohne Erfolg. Beide Unternehmen konnte die rasante Expansion des US-Unternehmens nicht aufhalten. Zusätzlich gab es auf dem Markt weitere Schwierigkeiten, die das Wachstum verlangsamten – beispielsweise das Zweckentfremdungsgesetz in Berlin, das vielen Wohnungseigentümern in der Hauptstadt verbietet, ihre komplette Wohnung als Ferienunterkunft zu vermieten. 9flats verlegte seinen Unternehmenssitz nach Singapur, Wimdu ließ im Sommer etwa 60 seiner 250 Mitarbeiter gehen. Mitte Oktober gaben Wimdu und 9flats schließen die Zusammenlegung bekannt, um gemeinsam mehr als 500.000 Unterkünfte weltweit anzubieten.

Kurz nach dem Zusammenschluss hätten Insider bereits angedeutet, dass nun „ein Verkauf beider Portale avisiert werde“, schreibt das Manager Magazin. Es heißt, die einfachere Eigentümerstruktur nach der Übernahme hätte den Verkauf von Wimdu schneller möglich gemacht: Wimdu habe nun allein 9Flats Singapur gehört, deren Gesellschafter lediglich die 9flats-Macher Stephan Uhrenbacher und Roman Bach seien. Laut dem Bericht sollen allerdings auch noch die früheren Wimdu-Gesellschafter Rocket Internet und Kinnivek von dem zweiten Verkauf profitieren. Der Kaufpreis ist nicht bekannt.

Novasol-Chef Bernd Muckenschnabel sagte, er wolle die 125 Wimdu-Mitarbeiter an den Standorten in Lissabon und Berlin weiter beschäftigen – vorausgesetzt Wimdu werde in den kommenden zwölf Monate profitabel.

Bild: Getty Images/Busà Photography