Skype-Erfinder unterstützt Wire

Um Fotos, Videos und Texte zu verschicken, gibt es schon reihenweise Programme und Apps. Ist da noch Bedarf? Kann ein neues Startup es mit WhatsApp und seinen über 600 Millionen Nutzern aufnehmen? Die Macher der neuen Kommunikationsplattform Wire sind davon überzeugt.

Über Wire können Nutzer telefonieren, Nachrichten senden oder Fotos schicken. Außerdem kann man via Wire SoundCloud-Musik oder Youtube-Videos teilen. Das alles funktioniert – anders als bei WhatsApp – nicht nur über das Smartphone, sondern auch über Tablet oder Laptop. Zudem will Wire mit einem besonders schicken Design und hoher Klangqualität punkten. „Das besondere an Wire ist nicht ein bestimmtes Feature, sondern das alles in einem verfügbar ist“, sagt CEO Jonathan Christensen, der vorher auch am MSN Messenger und bei Skype arbeitete, gegenüber Gründerszene.

Wire wurde bereits im Herbst 2012 gegründet. Unterstützt wird das Team von der Investitionsfirma Iconical, an der auch Skype-Gründer Janus Friis beteiligt ist. Friis sagt: „Es ist an der Zeit, das bestmögliche Kommunikations-Tool zu schaffen, das so nützlich wie schön ist.“

Zu den Gründern zählen neben Christensen der Gründer des von Skype übernommenen Startups Camino, Alan Duric, sowie Priidu Zilmer, der zuvor das Design-Team von Skype leitete. Wire sei unter der Prämisse, dass „es immer noch jede Menge Möglichkeiten gibt, um die Kommunikationserfahrung zu verbessern“, gestartet, wie Christensen sagt.

Das Team mit rund 50 Mitarbeitern ist international gemischt, das Entwicklungszentrum hat seinen Sitz in Berlin – auch deswegen erzeugt das Startup derzeit in Deutschland viel Aufmerksamkeit. Der Hauptsitz ist allerdings im schweizerischen Zug. „Die geografische Lage der Schweiz und die Offenheit gegenüber Gründern macht das Land zu einem tollen Ort, um dort ein Business zu entwickeln“, meint Christensen. Ganz nebenbei ist Zug allerdings auch für seine niedrigen Steuersätze bekannt.

Wie Christensen ergänzt, sei Wire jedoch auch in Europa ansässig, um die Sicherheit der Daten zu gewährleisten: „Wir wollten in Europa sitzen, wo strenge Verbraucherschutzgesetze versichern, dass persönliche Informationen verantwortlich gesammelt, gesichert, benutzt und geteilt werden“, so Christensen. „Deswegen ist Europa eine gute Wahl für uns.“

Wire, das für iOS, Android und OS X verfügbar ist, will im Gegensatz zu WhatsApp komplett kostenlos bleiben. Das Unternehmen will mit kostenpflichtigen Premium-Diensten Geld verdienen.

Bild: Wire