Da stöhnt der Netzwerker. Es sind die Wochen den der Konferenzen. Jeden Tag ist etwas los in der Digital-Szene. Wo soll man bloß überall hingehen? Geht ja gar nicht. Oder vielleicht doch? Auf unserer Heureka-Konferenz war die Stimmung jedenfalls bestens. Von morgens um 9 Uhr bis abends um 18 Uhr war die Alte Münze in Berlin-Mitte sehr gut besucht. Die Gäste pendelten entspannt zwischen den Vorträgen, Panels, Workshops – und natürlich der Eisbude.

Neben vielen etablierten und bekannten Menschen aus der Startupszene stand auch Ralf Dümmel, bekannt aus der TV-Show „Die Höhle der Löwen“, Rede und Antwort auf der Bühne. Wie würde sich ein Unternehmer verhalten, dessen Firma DS Produkte GmbH sich mit fast allen Konsumgütern beschäftigt, außer mit digitalen Produkten?

Dümmel überzeugte das zunächst etwas reservierte Publikum schließlich mit seiner Authentizität. Der Mann redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Das sei auch ein Teil seines Erfolgsrezeptes, sagte er. „Du musst so bleiben, wie du bist“, riet er dem Publikum und meiner Kollegin Christina Kyriasoglou, die ihn auf der Bühne interviewte. Im Anschluss freute er sich auf Twitter über seinen erste erfolgreich absolvierte Startup-Konferenz.

Am nächsten Tag ging es mit der Noah-Konferenz weiter. Sie wird von der Londoner Beratungsgesellschaft Noah Advisors organisiert, Hauptsponsor ist der Berliner Axel-Springer-Verlag. Hinter Noah Advisors steht der Ex-Lehman-Banker Marco Rodzynek. Hier gaben sich unter anderem Rocket-Internet-Chef Oliver Samwer, Mercedes-Chef Dieter Zetsche und Uber-CEO Travis Kalanick die Ehre. Alles war etwas größer – aber dadurch auch nicht so intim. Jeder Speaker hatte nur zehn Minuten, um seine Aktivitäten vorzustellen. Eine Digital-Revue im Stakkato-Stil. Ohne Erholungspause.

Überschattet wurde die Noah von der aus dem Ruder gelaufenen PR-Aktion des Berliner Startups Ohlala. Die sogenannte Paid-Dating-Plattform schaffte es, mehr als 100 Frauen auf die abendliche Party einzuschleusen. So erzählen es jedenfalls Augenzeugen, die lieber anonym bleiben wollen. Weiter wird anonym berichtet, dass die sehr auffällig gekleideten Frauen geradezu Jagd auf die anwesenden Herren gemacht hätten und ihnen ihre Dienste angeboten hätten.

Ohlala-CEO Pia Poppenreiter hat sich inzwischen für diese Aktion entschuldigt. Dem Manager Magazin sagte sie: „Das waren Freundinnen von mir, die einfach eine gute Zeit haben wollten.“ Die Lage sei „eskaliert“, es seien mehr Frauen gekommen, als ursprünglich geplant. Poppenreiter betonte gegenüber dem Magazin, dass Ohlala die Damen nicht bezahlt habe. Gegenüber Gründerszene sagte sie, dass die Konferenzbetreiber von der Aktion nichts gewusst hätten. Unzählige Kommentare sind dafür inzwischen auf Twitter unter dem Hashtag #escortgate zu lesen.

Schade, dass dadurch die inhaltliche Beschäftigung mit der Konferenz etwas in den Hintergrund geriet. Berichte über den Auftritt von Samwer und den Schlagabtausch zwischen Zetsche und Kalanick findet ihr auf Gründerszene.

Was uns diese Wochen noch beschäftigt hat? Der Traum von Alphabet-CEO Larry Page. Er unterstützt seit Jahren heimlich ein Startup, das fliegende Autos entwickelt. Na ja. Eher große Drohnen, die Passagiere mitnehmen können. Die Zeit scheint reif für die Verwirklichung von großen Träumen. Wir freuen uns jedenfalls auf die kommende Woche.

Und während wir die Stunden bis zum Deutschlandspiel zählen, hören wir noch etwas gute Musik:

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