Wooga Agent Alice
Wooga Agent Alice Kaisa Leena Huusko neben einem Pappaufsteller von Agent Alice

„Frauen wollen Abenteuer erleben“

Bisher waren Computerspiele eine Männerdomäne. Doch mit dem Aufstieg der Mobile-Games spielen auch immer mehr Frauen. Wie der Bundesverband für interaktive Unterhaltungssoftware ermittelt hat, spielten 2013 29,3 Millionen Deutsche mehrmals Computer- oder Videospiele. 13,5 Millionen davon waren Frauen. Drei Jahre zuvor, im Jahr 2009, waren es nur rund 9,9 Millionen. Addiert man die Mobile-Gamer, dürften es noch einmal deutlich mehr sein.

Auch der Berliner Spielehersteller Wooga setzt auf diesen Trend und entwickelt immer mehr Spiele, die vor allem Frauen ansprechen sollen. Eines der erfolgreichsten Wooga-Spiele ist Pearl’s Peril, das von rund 85 Prozent Frauen gespielt wird. Aktuell entwickelt das Berliner Unternehmen das Spiel Agent Alice, das am 26. Februar für iOS und Android auf den Markt kommt.

Die Produktentwicklerin Kaisa Leena Huusko aus Finnland arbeitet seit rund drei Jahren bei Wooga. Derzeit bastelt sie an Agent Alice. Im Interview erklärt sie, wie das Spiel rund 80 Prozent weibliche Nutzer gewinnen will.

Kaisa, Du entwickelst derzeit mit deinem Team das Spiel Agent Alice. Warum spricht es vor allem Frauen an?

Natürlich können auch Männer das Spiel spielen, aber Agent Alice ist eben eine starke weibliche Heldin, mit der sich wahrscheinlich vor allem Frauen identifizieren können. Agent Alice muss sich als Ermittlerin in der männerdominierten Welt der 60er Jahre durchsetzen. Ich glaube, dass sich einige Frauen auch heute noch in dieser Situation und in Alice wiederfinden.

Eines der Erfolgsspiele von Wooga ist Pearl’s Peril, das vor allem von Frauen gespielt wird. Was habt Ihr von dem Spiel für Agent Alice gelernt?

Mit Pearl’s Peril haben wir erkannt, dass vor allem eine gute und spannende Handlung Frauen anspricht. Und sie mögen Charaktere, in die sie sich hineinversetzen können und die auch mal etwas Drama erleben – sich also mit anderen Charakteren im Spiel auseinandersetzen oder streiten. Außerdem wollen sie natürlich wunderschöne Szenerien erleben und Orte im Spiel sehen, die sie vielleicht im wahren Leben nie besuchen werden.

In zwei Sätzen zusammengefasst: Was wollen Frauen?

Frauen wollen unterhaltsame und interaktive Spiele. Und sie wollen ständig etwas Neues entdecken und Abenteuer erleben.

Seitdem viele Spiele auch auf dem Smartphone und Tablet gespielt werden können, gibt es viel mehr weibliche Spieler. Scheuen Frauen einfach den Kauf einer Konsole?

Anders als bei Konsolen sind Spiele auf dem Smartphone immer verfügbar und können deswegen auch kurz mal zwischendurch gespielt werden – zum Beispiel, wenn man auf den Bus wartet oder vor einem Meeting noch fünf Minuten Zeit hat. Außerdem weiß jeder, wie er sein Smartphone bedient. Und natürlich spart man so auch die Kosten für eine Konsole oder einen großen Computer.

Wie alt sind die weiblichen Spieler im Durchschnitt bei Wooga?

Bei Pearl’s Peril sind die Nutzer zwischen 30 und 60 Jahren. Bei Agent Alice dürften die Nutzer etwas jünger sein, weil es vor allem ein Mobile-Game ist. Schätzungsweise werden sie deswegen zwischen 30 und maximal 50 sein. Aber wir hoffen natürlich, dass auch einige ältere Spieler dabei sein werden, die die Szenen aus den 60ern wiedererkennen.

Woher wisst Ihr, ob Eure Nutzer die neuen Spiele wirklich mögen?

Immer, wenn wir ein neues Spiel auf den Markt bringen, machen wir in jeder Stufe der Entwicklung etliche Nutzertests. So sehen wir sofort, wie die Nutzer auf das Spiel reagieren.

Welche Spiele spielst Du persönlich gern?

Momentan spiele ich vor allem Agent Alice (lacht). Aber generell kommt es auf meine Laune an: Wenn ich einen stressigen Tag hatte, spiele ich auch mal Action-Spiele. Wenn ich mich fordern will, dann spiele ich Strategie-Spiele. Ich habe zwar auch eine Playstation zuhause, aber eigentlich bin ich der typische Mobile-Spieler und spiele immer mal wieder zwischendurch für fünf Minuten.

Vielen Dank für das Gespräch, Kaisa.

Hier könnt Ihr den Trailer von Agent Alice anschauen:

So sieht das Büro von Wooga aus:

Zwischen Monstern und Gelee – so sieht Wooga von innen aus

Bild: Hannah Loeffler / Gründerszene