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Unter anderem Partech investiert in Wundercar

Das Ridesharing-Startup Wundercar bekommt ungeachtet des Ärgers mit den Hamburger Behörden frisches Geld für weiteres Wachstum. Wie Geschäftsführer Gunnar Froh gegenüber Gründerszene bestätigte, schloss das Startup am vergangenen Donnerstag eine zweite Finanzierungsrunde in unbekannter Höhe ab, an der sich auch internationale VCs beteiligten. Neben den Altinvestoren seien drei neue Geldgeber eingestiegen.

Bislang nicht bekannt war, dass Wundercar, eine Art innerstädtische Mitfahrzentrale, schon im Dezember eine siebenstellige Seed-Runde einfahren konnte. Dabei investierten unter anderem Ex-StudiVZ-Geschäftsführer Michael Brehm und der französische VC Partech Ventures.

Unterdessen geht die Auseinandersetzung von Wundercar mit der Hamburger Gewerbeaufsicht weiter. Eine Behördensprecherin betonte am Dienstag gegenüber Gründerszene noch einmal, dass der Wundercar-Betrieb illegal sei. „Da wird Geld verdient, und wer Personenbeförderung kommerziell betreibt, der braucht eine Erlaubnis. Und diese Erlaubnis liegt nicht vor.“

Wundercar hingegen beharrt auf seinem Standpunkt, wonach das Startup keine Genehmigung brauche, weil von der Smartphone-App pro Fahrt nur ein Entgelt in Höhe der Betriebskosten „vorgeschlagen“ werde. Damit handle es sich nicht um eine „geschäftsmäßige Fahrt“.

Die Gewerbeaufsicht teilt diese Einschätzung nicht – laut der Behördensprecherin dürfe ein Entgelt auf Höhe der Betriebskosten sich höchstens im Rahmen von Cent-Beträgen bewegen, denn mehr als „Benzin, Öl und Reifenabnutzung“ fielen ja nicht an. Was Wundercar verlange, liege deutlich darüber.

Doch wie hoch darf das Entgelt nun sein, damit eine Fahrt als „nicht geschäftsmäßig“ durchgeht? Nach Aussage von Wundercar-Gründer Gunnar Froh verweigere die Wirtschaftsbehörde darüber eine konkrete Aussage. „Die sollen uns einen Cent-Betrag nennen. Dann können wir darüber reden.“ Das Amt, so glaubt Froh, zögere eine Einigung sogar bewusst hinaus, um vor dem geplanten Protesttag am morgigen Mittwoch besonders taxifreundlich dazustehen. Bis auf weiteres will Wundercar seinen Betrieb fortsetzen. „Wir fahren weiter in Hamburg, Berlin und Dublin“, so Froh.

Der deutsche Taxi- und Mietwagenverband sowie mehrere lokale Verbände wollen morgen in Berlin, Hamburg, München und Köln gegen die Ridesharing-Dienste von Uber und Wundercar demonstrieren. In Berlin ist eine Sternfahrt zum Olympiastadtion geplant, wo um 13 Uhr eine Kundgebung stattfinden soll. Die Organisatoren hoffen auf rund 1.000 teilnehmende Taxen.


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