innogy Innovation HubAus der Umstrukturierung des RWE-Konzerns ging am 1. April 2016 die innogy SE hervor. Mit innovativen Lösungen will das digitale Energieunternehmen einen modernen und klimafreundlichen Energiemarkt gestalten. Im hauseigenen Innovation Hub werden gezielt neue Ideen und Startups gefördert, die Geschäftsmodelle in diesem Bereich entwickeln.

Mit welchen Themen sich der Hub aktuell beschäftigt, warum Scheitern ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur ist für und wie sich Gründer und Jobinteressierte einbringen können, verriet Talent & People Partner Daniel Pangritz.

Daniel, wie kann man sich den Innovation Hub vorstellen?

Der innogy Innovation Hub hat den Auftrag, neue digitale Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, mit denen wir Kunden begeistern können. Über 120 Experten arbeiten im Hub an Zukunftstechnologien und Geschäftsmodellen für die Energiewelt von morgen. Zusätzlich kooperieren wir international mit Startups und sind mit eigenen Innovationsteams im Silicon Valley, in Tel Aviv, London und Berlin präsent. Das kann ein Investment sein oder die Zusammenarbeit mit einem Venture Developer vom Innovation Hub an einem neuen Venture.

image001Apropos Kooperationen: Ihr sucht agile Startups aus dem Bereich „Energy and Beyond“ – welche Ansätze verbergen sich denn dahinter?

Das Feld von Innovationen ist riesig! Daher haben wir uns einige Schwerpunktthemen gesetzt, um uns nicht zu verzetteln. Das sind: Smart & Connected, Urban Solutions, Machine Economy, Disruptive Digital und Big Data.

Es gibt zahlreiche erfolgsversprechende Startups, mit denen wir gemeinsam neue Geschäftsmodelle entwickeln können. Wir setzen darauf, dass die Zusammenarbeit für beide eine Win-Win-Situation ist. Startups verfügen über neue Technologien und kreative Ideen zur Vermarktung. Wir als innogy bringen das Know-how und die Erfahrungen eines Energieversorgers ein, unser Netzwerk und nicht zuletzt die Basis von 23 Millionen Kunden.

Kannst du von ein paar Vorzeigeprojekten berichten?

Eine spannende Initiative ist zum Beispiel ucair. Dabei geht es um eine Lösung, mit der wir Photovoltaikanlagen per Drohnen und Wärmebildkameras inspizieren können. Auf dieser Basis bieten wir den Besitzern der Anlagen zusätzlich Empfehlungen, welche Module und Baureihen fehlerhaft sind. Bisher war das nur durch Helikopterflüge möglich – und das ist viel teurer.

Share & Charge ist ein aktuelles Projekt aus dem Bereich der Elektromobilität. Dabei können private Nutzer ihre Lade-Infrastruktur einer Community zur Verfügung stellen. Das heißt, wenn ich selber eine frei zugängliche Ladesäule besitze, kann ich einen Strompreis festlegen, und meine Station per App auch Anderen zur Verfügung stellen. Diese Idee im Sinne der „Sharing Economy“ wirkt auch dem Engpass entgegen, dass es zurzeit viel zu wenig Ladesäulen im deutschen Straßenverkehrsnetz gibt.

Um erfoimage002lgreich zu sein, braucht man auch das richtige Team. Was sucht ihr für Leute?

Wir freuen uns, Leute kennenzulernen, die eine gewisse Expertise in Energiewirtschaft mitbringen und sich für die Themen interessieren, die uns beschäftigen. Ich glaube, was für uns wichtig ist, ist nicht nur der Lebenslauf, sondern das, was den Einzelnen motiviert. Unser Motto ist: Talent is key. Wir glauben, dass wir Innovationen erfolgreich machen, wenn wir unterschiedliche Personen mit verschiedenen Talenten zusammenbringen.

Aber wir sagen auch: Culture is king. Wir wollen uns frei machen von der Corporate-Denkweise und -Struktur. Gerade im Innovationsumfeld ist es wichtig, neue Wege zu gehen und Erfahrungswerte austauschen. Dazu gehört zum Beispiel auch, dass wir uns erlauben zu Scheitern um beim nächsten Versuch ganz neue Stärken entwickeln. Wir wünschen uns Leute im Team, die den Mut haben, diesen Weg mit uns zu gehen. Wenn z.B. Gründer, die ihr Startup im Hub aufgebaut haben, irgendwann selbst die Gesellschafter werden – das erfordert Mut! Und den Glauben an die eigene Idee.

Klingt ganz schön nach Startup-Werten…

Man kann nicht so tun als wäre man ein Startup, wenn man kein Startup ist. Wir sind Teil von zwei Welten: auf der einen Seite sind wir ein Corporate und Teil eines Konzerns. Auf der anderen Seite leben wir auch in der Startup-Welt.

Kann man sich bei euch auch initiativ bewerben?

Absolut. Wir freuen uns immer, interessante Leute kennenzulernen. In Bewerbungen achten wir verstärkt darauf, welche spezifischen Talente oder besondere Kompetenzen ein Kandidat mitbringt, z.B. im technischen Bereich. Man muss aber auch nicht unbedingt einen festen Arbeitsvertrag mit uns eingehen wollen. Auch Freelancer können an Projekten mitwirken. Oder Gründer, die eine Produktidee haben und eine Einschätzung brauchen, können sich gerne an uns wenden. Vielleicht kommt auch eine Vermittlung an einen unserer Kunden zustande. So oder so: wir haben eine Menge anzubieten, so dass es lohnt, mit uns in Kontakt zu treten.

Daniel, vielen Dank für das Gespräch!

Fotos: Getty Images | innogy Innovation Hub