Zweifel Ängste überwinden

Tipps, um seine Ängste zu überwinden

Jeder Unternehmer hat Ängste. Immer wieder. Große und kleine. Während die einen davon profitieren, lassen sich die anderen davon völlig blockieren. Das Schlimme an der Angst ist nicht, dass man mit dieser Furcht im Bauch herumläuft. Das Schlimmste daran ist, falls man es zulässt, kann sie einen langsam aber sicher, mehr und mehr blockieren. Für Unternehmer ein fatales Unterfangen.

Vor allem Frauen haben mit Ängsten und Zweifeln zu kämpfen, oft noch vor der eigentlichen Startup-Phase und viele Geschäftsideen werden aus diesen Gründen erst gar nicht umgesetzt. Wie also umgehen mit der Angst und den Zweifeln, die einen immer wieder erfassen?

Klarheit und Skala

Zuerst braucht es Klarheit. Auf welchem Level ist die Angst? Dazu reicht eine persönliche Skala von eins bis zehn. Ist es ein Grummeln im Bauch oder tatsächlich lähmende Angst? Sich damit auseinanderzusetzen macht die Angst „greifbarer“ und nimmt ihr einen Teil ihrer Macht.

Angst ist nichts weiter als Energie. Es ist dieselbe Energie, mit der man auch andere Dinge schafft – nur das Gefühl dazu ist ein anderes.

Zeit damit zu verbringen, seine Ängste loszuwerden, ist kontraproduktiv, denn sie gehören zu jedem von uns. Je mehr man sich vornimmt, seine Ängste zu vertreiben, desto mehr werden sie sich erfahrungsgemäß manifestieren. Darum sollte der Fokus von der Angst weg, hin zu einer Lösung gerichtet sein. Würden Gründerinnen dieselbe Menge an Energie in die Erreichung ihrer Ziele stecken, die sie für Zweifel und Ängste aufbringen, es gäbe deutlich mehr erfolgreiche Startups.

Hier geht es freilich nicht um Koumpounophobie (Angst vor Knöpfen), Podophobie (Angst vor Füßen) oder Hippopotomonstrosesquippedaliophobie – der Angst vor langen Wörtern.

Nein, in diesem Artikel geht es um jene Ängste, die Unternehmer immer wieder treffen. Wird der Kunde den Auftrag annehmen? Kann ich das Lieferdatum einhalten? Kann ich wirklich diesen Preis verlangen? Was, wenn ich eine negative Bewertung oder Kritik bekomme? Was, wenn sich jemand vom Newsletter wieder abmeldet – oder erst gar niemand anmeldet? Was, wenn niemand kauft, was ich anbiete? Bin ich schon gut genug? Im Grunde ganz normale Fragen des täglichen Unternehmertums.

Ängste als Verbündete

Wer anfängt, seine Ängste als “Partner” zu akzeptieren, braucht nicht mehr gegen sie zu kämpfen. Sich mit ihnen zu verbünden ist zielführender als sie eiskalt ausschalten zu wollen. Das Bewusstsein, dass sie in dem Moment in dem sie auftreten, schlichtweg zu dem Augenblick gehören, ist ein wesentlicher Schritt. Sie sind Teil der Situation. Sie gehören dazu. Punkt.

Wer sich jedoch übermannen lässt, lässt sich blockieren und verharrt in der Situation anstatt sich aus ihr zu befreien und die Chance zu ergreifen, etwas zu verändern.

Hier sind vier einfache Tipps, wie man Ängsten den Garaus macht:

1. Sprich mit mir, Baby

Gewappnet mit Stift und Papier (bitte nicht am Laptop) schreibt man sich alles von der Seele. Warum und wovor hat man Angst? Was steckt hinter der Angst? Was könnte passieren, wenn man XY dennoch macht – trotz der Ängste und Zweifel? Welche positiven Auswirkungen könnte es haben? Alle Gedanken sind erlaubt. Ziel ist es, tief an die Wurzel des Gefühls heranzugehen, denn oft liegt das Problem ganz woanders und die eigentliche, ursprünglich oberflächliche Angst wird kleiner und kleiner.

2. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Diese Übung ist nicht nur für Maler und Künstler. Seine Ängste zu malen, befreit. Ob als Figuren oder mit flippigen Accessoires wie Bermuda-Shorts, einer übergroße Sonnenbrille oder als Pyjama-Mama mit Sonnenbrand. Ganz egal. Ob wir Ängste als bedrohlich oder hilfreich betrachten, liegt nur daran, wie wir sie uns vorstellen. Ein einzigartiges Gemälde kann im Endeffekt jede Angst verharmlosen, vor allem dann, wenn das Porträt plötzlich einen Comedy-Helden oder Clown zeigt. Die Veränderung des Blickwinkels ändert fast umgehend das Gefühl der Angst gegenüber.

3. Tapetenwechsel

Ängste manifestieren sich im Körper. Die einen spüren die Angst im Bauch, andere im Herzen, am Rücken oder im Brustkorb. Allein die Vorstellung, man könne sie einfach aus sich herausnehmen und davonschweben lassen, befreit immens. Nicht umsonst sagt der Volksmund „Mir ist eine Last von den Schultern gefallen“.

Losgelöst kann die Angst nun vor einem schweben, Größe und Farbe annehmen. Vielleicht hat sie Kanten und Ecken oder ist rund und weich, leicht oder schwer. Nun obliegt es jedem selbst, was er mit diesem „Gebilde“ tun will. Jetzt, wo sie schon mal „draußen“ ist, wie wär’s mit einem Umzug?

4. Reisezeit

Ängste kann man auch einfach mal in den Urlaub schicken. Dazu stelle man sich vor, sie säße zum Beispiel auf einem Liegestuhl, mit einem leckeren Cocktail in der Hand – mit Schirmchen. So entspannt und relaxed macht sie niemandem mehr Angst.

Bild: Janusz Klosowski  / pixelio.de