Blacklane-Gruender
Frank Steuer und Jens Wohltorf sind die Gründer von Blacklane (von links).

Der Berliner Limousinenservice Blacklane hat sich in einer Finanzierungsrunde einen zweistelligen Millionenbetrag gesichert – und damit sein bisher größtes Investment erhalten, wie das Unternehmen mitteilt. Zu der genauen Höhe wollte sich Gründer Jens Wohltorf auf Nachfrage nicht äußern. Aus Unternehmenskreisen heißt es gegenüber Gründerszene, das 2011 gegründete Startup habe insgesamt etwa 24 Millionen Euro erhalten. 15 Millionen sollen dabei allein von Daimler stammen.

Der Automobilkonzern setzt damit weiter auf Investments in Startups – Daimler betreibt unter anderem die Mobilitäts-App Moovel und hat Mytaxi 2014 komplett übernommen. Neben dem Stuttgarter Autobauer beteiligt sich wieder Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer mit seiner Investmentfirma Alstin an Blacklane. Auch RI Digital Ventures und B-to-v Partners geben wieder Geld.

Die Unternehmensbewertung liegt laut Insidern bei über 100 Millionen Euro, Blacklane wollte den Wert allerdings nicht kommentieren. Dem letzten veröffentlichten Jahresabschluss von 2014 zufolge war das Unternehmen nicht profitabel. Aktuelle Umsatz- und Kundenzahlen verrät Wohltorf im Gespräch nicht. Nur so viel: „Wir hätten das Investment nicht bekommen, wenn wir nicht auch Erfolge vorweisen könnten. Wir haben zehntausende Kunden jeden Monat und genauso viele Fahrer in unserem globalen Netzwerk.“

Mit über 200 Mitarbeitern sei das Limousinen-Startup momentan in 50 Ländern aktiv, so der Gründer. Als Uber-Konkurrent versteht sich Wohltorf jedoch nur bedingt. „Uber ist ein klassischer Player – wir sind nicht im lokalen Taxigeschäft unterwegs und sehen uns eher als Teil der Reisekette.“ So habe man bereits über 100 Distributionspartner aus der Reisebranche gefunden und dort das eigene App-Angebot integriert, zum Beispiel bei Booking.com oder Skyscanner.

Darüber hinaus testet Blacklane derzeit in New York, London und Paris neue Fahrzeugklassen, die auch Kunden mit weniger Geld ansprechen sollen. Bisher setzt der Limousinenservice vor allem auf wohlhabendere Business-Kunden.

Das Startup wolle laut Wohltorf nun vor allem in Asien das Geschäft weiter ausbauen. Zumindest in China wartet auf Blacklane mächtige Konkurrenz: Am Montag erst wurde bekannt, dass Uber und das chinesische Pendant Didi fusionieren werden, um ihre Rabatt-Preisschlacht zu beenden.

Zuletzt hatte Blacklane 2014 von dem japanischen Investor Recruit Holdings einen mittleren siebenstelligen Betrag in der Serie B bekommen. Wie viele Anteile die beiden Gründer Frank Steuer und Jens Wohltorf nun nach der neuen Runde noch halten, wollte Blacklane nicht kommunizieren. Im Handelsregister findet sich bisher keine neue Gesellschafterliste.

So sieht das 2015 eingeweihte Büro von Blacklane in Berlin-Schöneberg aus:

Zu Gast im neuen Büro von Blacklane

Bild: Blacklane