Keine Ruhe für MyTaxi. Zwar hatte das Unternehmen vor wenigen Wochen eine einstweilige Verfügung des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbands abwehren können. Nun klagt aber der nächste der zahlreichen Lobbyverbände des Taxiwesens. Wieder geht es um die Rabattaktionen von MyTaxi, die bei den Kunden für Freunde, bei den klassischen Funktaxi-Vermittlungsstellen aber für Ärger sorgen. Bis zu 50 Prozent Rabatt gewährt MyTaxi seinen Kunden auf den Fahrpreis. Die Differenz übernimmt MyTaxi, sodass dem Fahrer kein Nachteil entsteht.

MyTaxi hat nun Ärger mit der „Taxi Deutschland Servicegesellschaft für Taxizentralen eG“ aus Frankfurt, die dort gegen die Rabattaktionen klagt. Man sehe sich einem ruinösen Wettbewerb ausgesetzt, so die klagende Partei. MyTaxi positioniert sich gegen den Einfluss der Taxizentralen, die ihre lokalen Monopole durchsetzen wollen. Die Funkzentralen warnen davor, dass Dienste wie MyTaxi die Vermittlungspreise für eine Fahrt unter Druck setzten. Fahrer würden so am Ende weniger verdienen. Im Schnitt zahlen die Fahrer pro Monat um die 250 Euro an die Funkzentralen. MyTaxi nimmt pro Fahrt eine Provision von sieben Prozent. Allerdings hatte MyTaxi früher andere Provisionsregeln, die sich nach Auslastung und Verfügbarkeit richteten und für die Fahrer schwerer einzuschätzen waren.

Bisher waren die Klagen der Lobbyverbände gegen MyTaxi selten erfolgreich. Nur in Stuttgart wurden die Rabatte bisher verboten. Dort läuft aber zur Zeit die Berufungsverhandlung. Laut diverser Medienberichte soll sich der zuständige Richter grundsätzlich nicht gegen die Rabatte ausgesprochen haben. 50 Prozent seien seiner Meinung nach jedoch zu viel.

Die Streitigkeiten zwischen der Taxilobby und MyTaxi ziehen sich bereits einige Jahre hin. Der Deutsche Taxi- und Mietwagenverband versuchte 2012 sogar die Daimler AG mittels eines Brandbriefes unter Druck zu setzen, als bekannt wurde, dass Daimler in MyTaxi investieren würde. Zwei Jahre nach dem Brief kaufte Daimler MyTaxi komplett.

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