Google macht es. Apple macht es. Audi macht es. Daimler und BMW auch. All diese Konzerne entwickeln autonom fahrende Autos, die in Zukunft vor allem in Metropolregionen den Individualverkehr bewegen sollen. Die Vision ist, dass man in ein paar Jahren per App ein kleines, fahrerloses Auto bestellt und dieses den Kunden für ein paar Cent zum Ziel transportiert. Das Google Car macht das jetzt schon am Hauptsitz der Firma in San Francisco. Und nun hat auch Uber Interesse angemeldet.

Wenn man es böse ausdrücken möchte, könnte man sagen, dass das Hauptproblem von Uber die Fahrer sind. Sie sorgen für Ärger wegen mangelnder Sicherheitschecks. Oder man darf sie nicht als Taxifahrer einsetzen, weil die gesetzlichen Regelungen dies verbieten. Seit Anfang dieses Jahres hat Uber daher still und heimlich in den USA Personal eingekauft, sich mit Unis verbündet und in Technologie investiert.

Den Anfang machte die Abwerbung einer ganzen Abteilung der Carnegie Mellon University in Pittsburgh. Beim National Robotics Engineering Center (NREC) der Uni kaufte man die talentiertesten Leute weg und packte sie ein paar Kilometer weiter in ein neues Forschungscenter. Hier arbeiten sie nun weiter an der Umsetzung von Technologien für das autonome Fahren. Damit ein Auto aber auch autonom sicher unterwegs sein kann, benötigt man vor allem zwei Dinge: vernünftige Scanner, die die Gegend um das Auto abtasten, und sehr genaue Karten.

In Sachen Karten hat Uber zwar das Wettrennen um „Nokia Here“ verloren, dafür kaufte man im Frühjahr das Unternehmen deCarta. Die bieten verschiedene Dienste rund um Kartensuche, APIs und Navigation an. deCarta arbeitet wiederum eng mit dem niederländischen Kartenunternehmen TomTom zusammen, die gemeinsam mit Garmin die größten Konkurrenten im Bereich Auto-Navigation von Nokia Here stellen.

Passend dazu hat Uber gerade eine weitere Zusammenarbeit mit der Universität von Arizona beschlossen. Betroffen ist hier das College of Optical Sciences, die netterweise gleich mal 25.000 Dollar von Uber bekommen. Ein milde Gabe ist das aber nicht. Dieser Bereich der Universität forscht im Bereich der Laserscanner. Eben jener Geräte, die für das autonome Fahren unabdingbar sind. Offenbar hat das College einen Laserscanner entwickelt, der nicht nur deutlich kleiner, sondern auch noch günstiger ist, als die bisherigen Modelle.

Offensichtlich plant Uber, die Entwicklung autonomer Fahrzeuge in den USA massiv voranzutreiben. Denn je schneller man die Fahrer ersetzen kann, desto schneller steigen auch die Gewinne von Uber. Gleichzeitig positioniert man sich auch als Hard- und Software-Unternehmen mit den dazu gehörigen Patenten. Da die Schlacht um die Herrschaft über die Technologie der autonomen Fahrzeuge gerade erst beginnt, ist es jetzt wichtig, die richtigen Positionen zu beziehen. Und es sieht ganz so aus, als würde Uber dies machen.

Bild: Uber