Die eigene Geschäftsidee vor potenziellen Geldgebern und anderen Interessierten zu pitchen, ist eine der Fertigkeiten, die jeder Gründer beherrschen sollte. Und da ein Fahrstuhl ein reichlich ungeeigneter Ort dafür ist, haben junge Startups im Format “Frischlingsfragen” die Möglichkeit, sich und ihr Geschäftsmodell kurz und präzise vorzustellen: Gründerszene stellt zehn Fragen, und dieses Mal antworten die Gründer von Bownty (www.bownty.de).

Bownty Gruenderszene Frischlingsfragen

Wer seid Ihr und was macht Ihr?

Wir sind Andreas, Palle und ich, Steffen, aus Kopenhagen und arbeiten seit März 2011 an dem Deal-Aggregator Bownty. Bownty.de ist eine übergeordnete Plattform, auf der Online-Angebote, sogenannte Deals diverser Gutschein-, Coupon- oder Deal-Anbieter, wie von Groupon oder DailyDeal (www.dailydeal.de), gesammelt und übersichtlich dargestellt werden. Wir möchten, dass unsere Kunden gute Deals schnell, unkompliziert und interessengerecht finden. Dazu bieten wir noch einen personalisierten Newsletter, eine mobile Version der Internetseite und die App für das iPhone und Android-Systeme.

Hinter jedem Erfolg steckt eine Vision. Wie seid Ihr auf Eure Idee gestoßen?

Während meines Studiums habe ich schon hinter jeder zweiten Ecke neue Geschäftsideen gesehen und viele Möglichkeiten gründlich durchdacht. Für die Idee von Bownty konnte ich bereits Ende 2010 die klugen Köpfe Andreas und Palle überzeugen. Gemeinsam haben wir die Vision, Bownty als größten Deal-Aggregator in Europa zu etablieren.

Noch wichtiger als die Idee ist häufig das Team. Wer sind die Gründer, was habt Ihr vorher gemacht und wie habt Ihr zueinander gefunden?

Palle und ich haben zusammen in Kopenhagen Innovation and Business Development studiert. Auf der Suche nach einem Techniker konnten wir Palles alten Kindheitsfreund Andreas dazugewinnen. Mit der Idee in der Tasche und mit Hilfe der Kontakte, die wir uns bereits durch unsere früheren Jobs und Unternehmensgründungen aufgebaut hatten, konnten wir relativ bald eine Gruppe von Business Angels überzeugen und beginnen, unsere Ideen in die Tat umzusetzen.

Viele Gründungsideen sind nicht gänzlich neu. Was ist Euer USP und was macht Ihr anders als alle anderen?

Als wir die Idee von Bownty 2010 entwickelten, gab es noch keine nennenswerten Seiten, die einen vergleichbaren Service angeboten hätten. Mittlerweile gibt es Konkurrenten auf der europäischen Bühne, doch in einigen Punkten bieten wir klare Vorteile.

Aus Kundenperspektive präsentieren wir uns mit dem besten und kundenfreundlichsten Interface und sind mit der einzige Deal-Aggregator, der auf allen Plattformen vertreten ist: im Web, im Mobile Web und als iPhone- und Android-Applikation. Was uns von der unternehmerischen Seite unterscheidet, ist ein Investor, ein Marketing-Budget und das wir genau wissen wie wir dieses Budget möglichst effektiv einsetzen.

Zum Business: Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell? Und wie groß ist das Marktpotenzial?

Das Geschäftsmodell basiert auf Partnerschaften mit den jeweiligen Anbietern der Deals. Hier erhalten wir von unseren Partnern jeweils eine Provision pro Verkauf. Wir sehen großes Potenzial in diesem Markt. Allgemein gibt es niedrige Markeintrittsbarrieren für neue Internetseiten mit Deals, Gutscheinen oder Coupons. Die Anforderungen für ein Modell, das man auf ganz Europa ausweiten kann sind jedoch groß. So ist die Technik für eine Ausweitung auf weitere Länder zwar keine „Rocket Science“, doch ein gutes Marketing ist essenziel um den Kunden vor Ort zu erreichen.

Ideen umzusetzen kostet Geld. Wie finanziert Ihr Euch?

Zu Beginn konnten wir die Unterstützung von einer Gruppe von Business Angels gewinnen. Anfang 2012 erhielten wir zudem eine Finanzierung durch ein dänisches Venture-Capital-Unternehmen.

Gibt es etwas, das Euch noch fehlt? Ein Mitarbeiter, ein Investor oder ein Büro?

Woran es uns wirklich nicht mangelt, sind gute Ideen – diese alle in die Tat umzusetzen, kostet leider etwas Geld und auch Zeit. Was uns daher helfen würde, das volle Potenzial von Bownty (www.bownty.de) zu erreichen, ist eine neue große Investorenrunde. Und für ein paar gute, neue Medien-Partnerschaften sind wir natürlich auch immer offen – besonders in Deutschland.

Gibt es ein großes Vorbild für Euch?

Fab.com, Wrapp, Gidsy (gidsy.com) und Podio (www.podio.com) – um nur ein paar zu nennen. Ihr Innovationsniveau und ihre Fähigkeit, aus Ideen herausragende, plattformübergreifende Produkte zu entwickeln, legen die Messlatte für die Ansprüche der Kunden und somit auch für uns höher. Solche Unternehmen spornen uns natürlich an.

Stellt Euch vor, Ihr könntet ein Lunch gewinnen. Wen würdet ihr aus der deutschen Startup-Branche gerne mit an den Tisch holen?

Ein Lunch mit Oliver Samwer oder Stefan Glänzer wäre bestimmt spannend.

Wo steht Ihr heute in einem Jahr?

In einem Jahr werden wir hoffentlich eine Million Nutzer haben und in allen großen europäischen Ländern vertreten sein. Unser Ziel ist dabei, Bownty als europäisches Produkt zu etablieren und der führende Deal-Aggregator in Europa zu werden.