Synagram Michael Ballweg
Synagram Michael Ballweg Michael Ballweg ist Gründer des Stuttgarter Startups Synagram

Wer bist Du und was machst Du?

Synagram (www.synagram.de) bietet Eltern eine App, mit der Sie prüfen können, ob ihre Kinder rechtzeitig an den geplanten Orten angekommen sind. Zusätzlich können Kinder und Eltern einfach miteinander kommunizieren.

Wie bist Du auf Deine Idee gestoßen?

Unsere Tochter Emily kommt langsam in das Alter, in dem sie abends länger aufbleiben und weggehen darf. Wir saßen mit Freunden beim Grillen im Garten und haben uns gefragt, ob Emily auch wie vereinbart um 21 Uhr zuhause angekommen ist. Der Kontroll-Anruf war erfolgreich, Emily war wie vereinbart zu Hause. Da haben wir uns gefragt, ob dieses Problem, das tausende Eltern wahrscheinlich jedes Wochenende haben, nicht auch einfacher lösbar wäre. Hier wurde die Idee geboren, zu prüfen, ob ein Handy zu einer bestimmten Zeit einen definierten Ort erreicht hat.

Wer sind die Gründer, was habt Ihr vorher gemacht und wie habt Ihr zueinander gefunden?

Ich (Michael Ballweg) bin Gründer und Geschäftsführer der media access GmbH, Internet-Agentur und Systemhaus aus Stuttgart. Ein Teil unseres Konzept- und Entwicklungsteams arbeitet an Synagram.

Was ist Euer USP und was macht Ihr anders als alle anderen?

Es gab auf dem Markt nur Apps, die die Standorte von Familienmitgliedern immer anzeigen und eine Aktion der Eltern erfordern. Der Anwender muss selbst prüfen, wo sich Elternteil beziehungsweise Kind befinden. Wir erlauben die Definition von ortsbezogenen Terminen und Synagram benachrichtigt automatisch, ob dein Kind angekommen ist … oder nicht.

Bis zu welchem Alter empfehlt ihr die App? Im Jugendlichenalter ist der Grat zur Überwachung ja schmal…

Synagram kann für Kinder, die zum Beispiel allein in den Kindergarten oder in die Schule gehen, als auch für Jugendliche eingesetzt werden.

Für Kinder bieten wir den „Überwachungsmodus“, hier können Eltern ihre Kinder jederzeit orten. Der Modus „Begleiten“ für Jugendliche bietet eine Ortungsfunktion nur dann, wenn ein Termin nicht eingehalten wurde oder das Kind die „Notfall-Funktion“ genutzt hat.

Sollte ein Kind tatsächlich entführt werden, ist das Handy ja wahrscheinlich das Erste, was ihm abgenommen wird. Seht ihr für diesen Fall nicht andere Geräte als sinnvoller an?

Synagram bietet Funktionen zur Vereinfachung der Kommunikation zwischen Eltern und Kindern. Für Eltern steht dabei die automatische Benachrichtigung im Vordergrund. Ob und wie Synagram im Falle einer Entführung nützlich ist, muss jeder für sich entscheiden.

Zum Business: Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell? Und wie groß ist das Marktpotenzial?

In Deutschland leben 8,1 Millionen Eltern mit minderjährigen Kindern (Quelle: www.destatis.de). Fast jede fünfte Mutter ist alleinerziehend (Quelle: www.spiegel.de). Die App kostet 0,99 Euro jährlich pro Telefon beziehungsweise Tablet.

Wie finanziert Ihr Euch?

Die App wird von der media access GmbH finanziert.

Stellt Euch vor, Ihr könntet ein Lunch gewinnen. Wen würdet ihr aus der deutschen Startup-Branche gerne mit an den Tisch holen?

Christian Reber von 6Wunderkinder. Das Wachstum ist beindruckend.

Wo steht Ihr heute in einem Jahr?

Nach einem erfolgreichen Eintritt in den deutschen Markt werden wir die internationale Expansion voran treiben. Derzeit existiert Synagram in den Sprachen Deutsch, Englisch und Russisch.

Bild: Synagram