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Von der Finanzierungsrunde bis zum Exit

Die Entscheidung steht fest: Dem jungen Unternehmen wird mit Rat und Kapital zur Seite gestanden. Doch welche Aufgaben übernimmt ein Venture-Capital-Investor dann? In seiner Gründerszene-Kolumne gibt Olaf Jacobi, Partner beim Münchner Venture-Capital-Investor Target Partners (www.targetpartners.de), einen Einblick, wie Venture-Capital-Investoren vom Zeitpunkt, an dem die Finanzierungsrunde abgeschlossen ist, bis hin zum Exit helfen können. Im ersten Beitrag ging es um die Hilfestellung, die ein Venture-Capitalist im Bereich Networking, Coaching und Teambuilding leisten kann. Der zweite Teil der Kolumne befasste sich mit der Frage, wie er bei der Arbeit im Aufsichtsrat beziehungsweise Beirat hilft. In der heutigen Kolumne geht es darum, wie der Venture-Capitalist das Jungunternehmen bei den folgenden Finanzierungsrunden unterstützen kann und welche Exit-Varianten es letztendlich gibt.

Klar mehr als eine Finanzierungsrunde

Wenn ein Venture-Capitalist sich entschlossen hat, in ein Unternehmen zu investieren, dann ist in den meisten Fällen von Anfang an klar, dass es nicht bei einer Finanzierungsrunde bleiben wird. Es wird zusätzliche Runden geben, um das Unternehmenswachstum zu beschleunigen.

Deshalb rate ich jedem Unternehmen, einen Investor zu suchen, der auch im weiteren Verlauf in der Lage ist, finanziell zu unterstützen. Ein professioneller Venture-Capitalist hat solche Reserven eingeplant. Diese setzt er ein, wenn die Geschäftsidee ein Erfolg ist und das Unternehmen sich am Markt behaupten kann.

Wer gibt wie frisches Geld

Ein Venture-Capital-Investor pflegt Kontakte zu anderen potentiellen Investoren. Diese Kontakte helfen dem Startup, weitere Kapitalgeber für die folgenden Finanzierungsrunden zu finden – gegebenenfalls auch im Ausland, wenn das Unternehmen vorhat zu internationalisieren. Sind weitere Partner gefunden und kommt es zu den eigentlichen Verhandlungen zwischen dem Unternehmer und den Investoren, steht ein erfahrener Venture-Capitalist dem Startup aktiv zur Seite.

So geschehen bei Joulex (www.joulex.net). Wir haben im März 2010 die Seed-Runde abgeschlossen und den Gründern Josef Brunner und Rene Seeber beim Team-Building und beim Setup ihres Unternehmens geholfen. Nur 14 Monate später haben drei US-Investoren – Sigma, Flybridge und Intel Capital – zusammen mit Target Partners in der B Runde 17 Millionen US-Dollar investiert.

Welcher Exit passt zum Startup

Als junger Unternehmer, der gerade die erste Finanzierungsrunde vor sich oder bereits abgeschlossen hat, kümmert man sich natürlich in erster Linie um seine Kunden und sein Produkt. Nichtsdestotrotz stellt sich für ihn und seinen Investor irgendwann die Exit-Frage, das heißt, der Investor wird sich aus dem Unternehmen zurückziehen wollen. Generell gibt es zwei Exit-Varianten: Das Initial-Public-Offering (IPO), also der Börsengang, oder die Trade-Sales, das heißt der Verkauf an ein Industrie- beziehungsweise Großunternehmen.

Die Kapitalmarktsituation der vergangenen Jahre schloss die IPO-Variante oftmals aus. So blieben die Trade-Sales. Dabei ist die Devise, einen maximalen Preis für das Unternehmen zu erzielen. Unser jüngstes Beispiel ist die Münchner Social-Gaming-Plattform Scoreloop (www.scoreloop.com). Der kanadische Blackberry-Anbieter Research In Motion (RIM) hat sie im Juni übernommen. Auch hier haben wir als Venture-Capitalisten unsere Erfahrungen beispielsweise bei der Auswahl des M&A-Agenten oder den Verhandlungen mit potentiellen Käufern in den Verkaufsprozess mit eingebracht.

Mit dem Exit endet die Arbeit eines Venture-Capital-Investors, die anfangs mit dem Screening der eingehenden Businesspläne begann. Aber natürlich bleibt man als Weggefährten verbunden.

Bild: Rainer Sturm  / pixelio.de