Mit dem Onboarding neuer Mitarbeiter ist es gerade in Startups oft so eine Sache. Meist fehlt es an Zeit, Geld und Ressourcen, um Neulinge richtig an Bord zu holen. Was aber noch viel schwerwiegender ist: In vielen Startups fehlt das Bewusstsein über die langfristige Bedeutung der richtigen Einarbeitung. In der dreiteiligen Reihe zum Thema „Onboarding in Startups“ werden Tricks und Kniffe geteilt, wie die Startup-gerechte Einarbeitung neuer Teammitglieder aussehen kann.

Das richtige Onboarding im Startup

Work hard, feel home – Warum Fakten allein nicht genügen

Tatsächlich ist Talent nur die halbe Miete und selbst das smarteste Supertalent sollte mit einem gewissen System an Bord geholt werden, um abheben zu können. Das ist nur im Sinne des Unternehmens, denn während des Onboardings kann man beim Mitarbeiter bleibenden Eindruck hinterlassen und ihn nachhaltig für das Unternehmen und seine Vision begeistern. Doch welche Unterstützung brauchen „Neulinge“, um a) alle für sie relevanten Infos zu bekommen und sich b) wohlzufühlen?

Neben den Hard-Facts (Informationen zu Unternehmensstruktur und Prozessen) gehören besonders auch die Soft-Facts (Informationen zur Unternehmenskultur) in ein gutes Onboarding. Sowohl bei den Hard- als auch bei den Soft-Facts gibt es Informationen, die unternehmensspezifisch (und für alle Mitarbeiter gleichermaßen relevant) sind und solche, die rollenspezifisch (und nur für die einzelne Person und ihre Aufgabe relevant) sind.

Onboarding-Hard-Facts – unternehmensspezifisch

Zu den wichtigen Fakten über das Unternehmen, die wirklich jeder Mitarbeiter kennen sollte, gehören die Struktur und Strategie des Unternehmens sowie die wichtigsten Prozesse. Dazu kommen infrastrukturelle und organisatorische Aspekte.

Wie ist der grobe Unternehmensaufbau (Organigramm)? Was sind die Kernprozesse? Was ist die Daseinsberechtigung des Startups, welches Problem wird auf welche Weise gelöst? Und ganz profan: Welches E-Mail-Programm nutzt das Unternehmen? Wo bekomme ich die Passwörter? Welche Server und Speicherorte gibt es?

Onboarding-Hard-Facts – rollenspezifisch

Analog zu den unternehmensspezifischen Hard-Facts geht es hierbei um „handfeste“ Informationen – allerdings spezifiziert auf die genaue Rolle des neuen Mitarbeiters.

Wie nutze ich als neuer Customer-Relationship-Manager das unternehmenseigene CRM-Programm? Wie als Project-Manager das Tool zum Projektmanagement? Was sind die Best-Practices meiner Kollegen und wie laufen bestimmte Abstimmungsprozesse in meiner Unit?

Onboarding-Soft-Facts – unternehmensspezifisch

Die Soft-Facts sind Informationen, die über den Wohlfühlfaktor entscheiden. Ganz oben auf der Liste der „weichen“ Infos, die ein Neuer unbedingt braucht, steht die Unternehmenskultur. Mit ihr sollte sich jeder Mitarbeiter identifizieren können (und sie daher auch genau kennen), ganz egal, welche Rolle er im Unternehmen einnimmt.

Welche Werte hat das Unternehmen? Wie werden sie gelebt? Was treibt meine Kollegen an? Gibt es eine große Vision oder gar geheime Weltherrschaftspläne, die das gesamte Team im Kern zusammenschweißen?

Onboarding-Soft-Facts – rollenspezifisch

Je nach Rolle und Team, in dem man letztlich arbeitet, stiften auch noch speziellere Infos großen Mehrwert.

Wie ist mein Verantwortungs- und Entscheidungsbereich eingegrenzt? Wie ist meine Rolle im Team einzuordnen? Wie ticken die Kollegen, mit denen ich eng zusammenarbeite? Worauf legen sie Wert und womit kann man ihnen eine Freude machen? Womit treibt man sie womöglich in den Wahnsinn?

Was die Inhalte konkret für das richtige Timing und die Umsetzung bedeuten? Dazu mehr in Teil zwei und drei in den kommenden Wochen.

Bild: I-potentials