eDarling Interview
Lukas Brosseder, Christian Vollmann und David Khalil (v.l.n.r.)

„Startup-Helden“ von eDarling im Interview

Im November 2008 wollten es die ehemaligen Studienfreunde David Khalil und Lukas Brosseder besser machen als Urgesteine wie Parship (www.parship.de) und Neu.de (www.neu.de) und gründeten das Datingportal eDarling (www.edarling.de). An Bord nahmen sie den Ex-Jamba-Mitarbeiter und iLove-Gründer Christian Vollmann. Im Mai 2009 gestartet, weist ihr Portal mittlerweile rund 13 Millionen Nutzer in 19 europäischen Ländern auf.

Als Investoren gewann das Startup unter anderem Rocket Internet (www.rocket-internet.de) und Holtzbrinck Ventures. Mit Shopaman (www.shopaman.de) gründete das Dreiergespann im vergangenen Herbst eine neue Datingseite, auf der die Frauen bestimmen, wer sie ansprechen darf. In der Reihe „Startup-Helden“ sprechen die eDarling-Geschäftsführer über Persönlichkeitstests, Unternehmervorbilder und richtiges Timing.

Wer seid Ihr und was macht Ihr?

Lukas: Wir sind Christian Vollmann, David Khalil und Lukas Brosseder, inzwischen echte Kenner in Sachen Partnersuche im Netz. 2008 haben wir die Online-Partnervermittlung eDarling gegründet. Uns gibt es bereits in 19 Ländern, was uns zu Europas größtem Anbieter in diesem Segment macht. 2012 haben wir Shopaman gestartet, ein Datingportal, auf dem sich Frauen, analog zum Online-Shopping, Männer in den virtuellen Warenkorb legen und damit „shoppen“ können. Kennengelernt haben wir uns an der WHU Vallendar, wo David und ich studiert und in einer WG gewohnt haben. Zu dritt leiten wir jetzt ein Unternehmen mit 320 Mitarbeitern aus über 30 Nationen.

Was macht eDarling einzigartig?

Christian: eDarling hat mit 283 Fragen den umfassendsten wissenschaftlichen Persönlichkeitstest am Markt, das Herzstück unseres Matching-Systems. Zudem liegt unser besonderer Fokus auf konsequenter, qualitativ hochwertiger Kundenorientierung: Unser Kundendienst steht an sechs Tagen die Woche per E-Mail, Telefon und Livechat zur Verfügung. Auch legen wir höchsten Wert auf Sicherheit und sind Mitbegründer des S.P.I.N.-Kodex, der für transparente und faire Vertragsbedingungen und Missbrauchsschutz eintritt. Wir sind 2008 in einem schwierigen Markt gestartet, haben es aber dennoch geschafft, eDarling als Premium-Anbieter zu etablieren.

Wie seid Ihr auf die Idee zu eDarling gekommen?

Lukas: Ein Unternehmen zu gründen, brannte David und mir schon während unseres Studiums unter den Nägeln. Dann kam uns die Idee zu eDarling. Wichtig war es uns, dass wir vieles besser machen wollten als die Platzhirsche am Markt. Ein optimales Matching-System und vortrefflicher Service waren für uns die entscheidenden Erfolgsfaktoren. Christian stieß damals genau zum richtigen Zeitpunkt zu uns – mit seinen wertvollen Erfahrungen aus seiner Zeit bei iLove ergänzte er damit unsere Geschäftsführung perfekt.

Was wünscht Ihr Euch für den Gründungsstandort Deutschland?

Christian: Ein gesellschaftliches Umdenken! Unternehmer haben es in Deutschland schwer: Am Anfang glaubt niemand an dich, du wirst ausgelacht, deine Eltern raten dir von der Gründung ab. Wenn man scheitert, haben es alle immer schon gewusst, man ist selbst schuld. Dir drohen sieben Jahre Privatinsolvenz und ein Berufsverbot als Geschäftsführer. Bist du aber erfolgreich, hattest du einfach nur „Glück“, bist böser Kapitalist und sollst dich für den eigenen Erfolg schämen. Ich wünsche mir echte Unternehmervorbilder für unsere Jungend – solche wie Richard Branson in England oder Steve Jobs in den USA.

Welche Trends seht Ihr im Internet?

David: Ich sehe fünf große Megatrends: Social, Local, Mobile, Silver Surfer und das Internet der Dinge. Im ersten Bereich sind wir schon relativ weit, weil es hier Facebook als funktionierende Plattform gibt. In den anderen vier Bereichen, also dass das Netz lokaler wird, auf Smartphones stattfindet, die ältere Generation ins Netz drängt und Maschinen online gehen, stehen wir erst noch ganz, ganz am Anfang. Hier liegt die Zukunft. Diese Liste der Megatrends erhebt im Übrigen keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ein cleverer Mann hat kürzlich gesagt: Alle Ideen aus der DotCom-Blase um die Jahrtausendwende waren gut. Nur das Timing war falsch.

Bild: eDarling