Der DSL-Anschluss vom Serviceprovider bietet nicht mehr genug Bandbreite, interne Datentransfers dauern eine halbe Ewigkeit und die WLAN-Abdeckung des Routers reicht nicht aus, um im Office volle Konnektivität zu bieten. Sebastian Lux vom IT-Dienstleister Clixon (www.clixon.de) erklärt, wie Unternehmensnetzwerke aufgebaut werden.

Unternehmensnetzwerke, W-Lan, IT-Netzwerk

Das Netzwerk ist die Basis jeder IT, ohne die die Nutzung von Cloudservices, das Recherchieren im Internet oder einfach nur der unternehmensinterne Datenaustausch unmöglich wäre. Da immer mehr Dienste „as a Service“ in der Cloud genutzt und somit nicht mehr lokal gehostet und betrieben werden, gewinnt auch ein problemlos funktionierendes Netzwerk an Bedeutung.

Laut einer aktuellen Studie steigt der Datentraffic im Internet jährlich um 97 Prozent – dieser Trend ist schon frühzeitig zu erkennen, wenn der eigene Internetanschluss an der Belastungsgrenze läuft – ein gutes Netzwerk unterstützt bei der Entwicklung und hilft Prozesse zu optimieren.

Es zählen:  Kosteneffizienz, Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit. Doch worauf müssen Unternehmen achten,  um eine möglichst zukunftssichere Lösung zu wählen?

WAN – der Anschluss ans Internet

Die Wahl des richtigen Internet Service Providers (ISP), legt den Grundstein für eine ausfallsichere Verbindung mit entsprechender Bandbreite. Abhängig vom Unternehmen kann hier durchaus ein Standard-ADSL-Anschluss völlig ausreichend sein. Problematisch dabei ist, dass diese Anschlussvariante vom Provider häufig bis zu zehnfach überbucht ist. Das bedeutet, dass sich zehn Kunden die jeweils ein 16.000er-DSL gebucht haben eine 16.000er Leitung teilen, da der ISP davon ausgeht, dass nie alle User gleichzeitig die volle Bandbreite benötigen. Engpässe in Spitzenzeiten sind dadurch vorprogrammiert.

Sollte zu erkennen sein, dass viele Online-Dienste genutzt werden, empfiehlt sich die Auswahl eines Providers der neben normalen ADSL-Anschlüssen auch breitbandige Business-Verbindungen, wie zum Beispiel SDSL, mit festen öffentlichen IP-Adressen und einer geringeren Überbuchung zu Verfügung stellt. Dabei muss man nicht vor lokalen Dienstleistern zurückschrecken, da diese, sofern sie eigene Leitungen nutzen und diese nicht nur gemietet haben, häufig wesentlich schnellere Reaktionszeiten bieten und sogar preislich teilweise unter den bundesweit agierenden Anbietern agieren.

Der Router – die Mutter des Netzwerks

Der Tausch des Providerrouters gegen ein performanteres Gerät empfiehlt sich zu einem frühen Zeitpunkt. Auch wenn hier erstmal investiert werden muss, kann sich die Anschaffung schnell lohnen. Sogenannte ISRs (Integrated Services Router) bieten deutlich mehr Einsatzmöglichkeiten und vereinen eine Vielzahl von Diensten in einem Gerät. Damit ist es beispielsweise möglich, virtuelle lokale Netze aufzubauen, um Datenzugriffe verschiedener Abteilungen untereinander gezielt einzuschränken oder gesicherte Gast-Netze anzubieten, die zwar vollen Internetzugriff haben, aber auf sensible Unternehmensdaten nicht zugreifen können. Die integrierte Firewall schützt das Netz zusätzlich gegen Angriffe von außen.

Mit IS-Routern ist es außerdem möglich, mehrere Provideranschlüsse parallel zu nutzen, Außendienstmitarbeitern und Teleworkern gesicherte VPN-Umgebungen zur Verfügung zu stellen und vieles mehr. Um möglichst viele Clients zu verbinden kann das Netzwerk mit Switches erweitert werden. Dabei sollten VLAN-fähige Geräte zum Einsatz kommen, um auch hier über eine Infrastruktur verschiedene Netze betreiben zu können.

Sparpotential bietet sich, wenn Unternehmen gute gebrauchte Geräte mit Restgarantie im Internet ersteigern.

Wireless LAN – die Luftschnittstelle

Der kabellose Zugang zum Unternehmensnetzwerk ist keinesfalls ein nettes Feature sondern vielmehr notwendiger Dienst um den immer größer werdenden Anforderungen an die Verfügbarkeit des Netzes gerecht zu werden. Wechselnde Arbeitsplätze, mobile Geräte, Gäste, Meetings – zahllose Anwendungsfälle fordern eine zuverlässige und kabellose Infrastruktur.

Um skalierbar zu bleiben, sollte man auch hier auf Systeme setzen die idealerweise das Austrahlen mehrerer paralleler SSID‘s unterstützen und verschiedene logische Netze abbilden. Mittels verteilter Accesspoints lassen sich Büroeinheiten optimal ausleuchten. Versuchen sie den Funkstandard 802.11b im Netzwerk zu vermeiden, da dadurch die Bandbreite teilweise erheblich verringert wird.

Fazit: Gerätezoo im Netzwerk vermeiden

Kunden und Mitarbeiter erwarten auch im WLAN das Gefühl eines stabilen kabelgebundenen Netzes – langsame Netze und Funklöcher wirken in dem Fall gegenteilig.

Alles in allem sollte ein Gerätezoo im Netzwerk vermieden werden. Das ist schlecht zu administrieren und führt teilweise zu Kompatibilitätsproblemen. Unternehmen sollten sich auf etablierte Hersteller konzentrieren – zumal auch bei den Marktführern mittlerweile Small Business Produkte angeboten werden.

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