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Die Umsatzsteuer ist eine Steuer für Verbraucher, welche die Wertschöpfung bei Unternehmen besteuert. Die etwas ältere als auch die heute umgangssprachliche Bezeichnung ist die Mehrwertsteuer (Allphasennettoumsatzsteuer), welche am 1.1.1967 mit 4% eingesetzt wurde.

Die Umsatzsteuer ist eine indirekte Steuer und Gemeinschaftssteuer von Bund und Ländern. Sie bezeichnet die Steuer, welche für Verbraucher auf alle Lieferungen oder Leistungen, die ein Unternehmer gegen Bezahlung im Inland erbringt, erhoben wird. Der jeweilige Unternehmer ist verpflichtet die Umsatzsteuer jeweils monatlich, vierteljährlich oder jährlich in seiner Umsatzsteuervoranmeldung dem zuständigen Finanzamt anzugeben. Der genaue Zeitrahmen ist abhängig von der Höhe des Betriebsumsatzes.

Die Einnahmen der Mehrwertsteuer werden gesetzlich laut der Regelung im Grundgesetz verteilt. Zunächst gingen die Einnahmen ausschließlich an den Bund, ab 1969 erfolgte dann eine Aufteilung der Einnahmen zwischen Bund und Länder. Seit 1998 gehen zudem auch ein Teil der Einnahmen an die Gemeinden. Die Aufteilung wird dann durch ein Bundesgesetz festgelegt, momentan bekommt der Bund etwas mehr als die Hälfte der Einnahmen, an die jeweiligen Gemeinden geht nur ca. zwei Prozent.

Der Unternehmer, welcher selbst die Umsatzsteuer beim jeweiligen Wareneinkauf oder beim Beanspruchen von Dienstleistungen bezahlt, darf die ihm in Rechnung gestellte Vorsteuer mit der zu zahlenden Umsatzsteuer verrechnen. Die Differenz ist aus diesem Grund eine Umsatzsteuererstattung, sollte die Vorsteuer betragsmäßig höher sein als die Umsatzsteuer.
So ist die Umsatzsteuerbelastung als solche ausschließlich beim privaten Endverbraucher bzw. Konsumenten. Der Unternehmer fungiert dabei nur als Treuhänder: Er erhebt von seinen Kunden nur die Umsatzsteuer, die an das Finanzamt abgeführt werden muss.

Beispiel

Ein Unternehmer, der verpflichtet ist die Umsatzsteuer zu entrichten, erhält eine Rechnung über eine Warenlieferung in Höhe von 1.160,- EUR inkl. Umsatzsteuer. Aufgrund der Vorschriften des Umsatzsteuergesetzes kann er die Umsatzsteuer als Vorsteuer vom Finanzamt wiedererstattet bekommen. Später verkauft er dieselbe Ware für 3.480,- EUR. Da er seine Umsätze beim Finanzamt versteuern muss. So muss der Unternehmer aus dieser Rechnung 480,- EUR Umsatzsteuer an das zuständige Finanzamt zahlen. Nach dem Abzug des Vorsteuerbetrages aus dem Warenkauf ist er verpflichtet 320,- EUR an das zuständige Finanzamt zahlen. Die Rechnung ergibt sich aus 480,- EUR Umsatzsteuer, von der 160,- EUR Vorsteuer abgezogen werden.