Um die eigene Rente zu erhöhen, könnt ihr auch privat vorsorgen.
Um die eigene Rente zu erhöhen, könnt ihr auch privat vorsorgen.
Marko Geber via Getty Images

Wer seine Rente neben den gesetzlichen Beiträgen erhöhen will, kann ab einem Alter von 50 Jahren zusätzlich in die Rentenkasse einzahlen.

Für Hausbesitzer könnte zudem eine Immobilienverrentung infrage kommen. Eigentümer haben die Auswahl aus verschiedenen Modellen.

Immer beliebter wird auch die private Altersvorsorge mithilfe von Aktien-Indexfonds. Das Risiko ist hier höher, die Rendite allerdings auch.

„Denn eins ist sicher: die Rente“. Der Werbespruch des ehemaligen Bundesarbeitsministers und CDU-Politikers Norbert Blüm hat sich mittlerweile verselbstständigt und wird gerne verspottet. Viele Menschen in Deutschland haben Angst vor der Altersarmut und davor, dass die eigene Rente nicht ausreichen wird. Immer beliebter wird daher die private Altersvorsorge neben der gesetzlichen Rentenversicherung. Wir zeigen euch drei Wege, wie ihr privat eure Rente aufbessern könnt.

Private Rentenversicherung und freiwillige Zahlungen

Früher beliebt, heute verschrien: die private Rentenversicherung. Hier zahlt ihr vereinfacht gesagt Geld an Versicherungsunternehmen, die eure Zahlungen verzinsen und später zur Rente auszahlen. Bei der Sofortrente könnt ihr zudem eine Einmalzahlung durchführen, wenn ihr zum Beispiel durch ein Erbe an ein großes Vermögen gelangt seid. Der Auszahlzeitpunkt ist frei bestimmbar. Je später ihr ihn wählt, umso weniger Steuern fallen an. Die staatlich geförderte Form der privaten Rentenversicherung ist die Riester-Rente, die Steuervorteile in der Sparphase bietet, bei der Auszahlung jedoch steuerpflichtig ist.

Für Neukunden lohnen sich die klassischen privaten Rentenversicherungen jedoch nicht wirklich. Dafür fallen Zinsen und Rendite meist zu gering aus. Wer nicht in der gesetzlichen Rentenversicherung ist, kann jedoch auch freiwillige Beiträge leisten. Der Monatsbeitrag für das Jahr 2023 liegt bei mindestens 96,72 Euro und höchstens 1357,80 Euro. So könnt ihr auch Wartezeiten für euren Rentenanspruch vervollständigen, was sich besonders für Nicht-Erwerbstätige und Selbstständige lohnen kann.

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Ab einem Alter von 50 Jahren sind zudem freiwillige Einmalzahlungen oder Teilzahlungen in die staatliche Rentenversicherung möglich. So könnt ihr entweder Abschläge bei frühzeitigem Renteneintritt ausgleichen oder mehr Rente erhalten. Seit diesem Jahr wurde auch die Hinzuverdienstgrenze bei vorgezogenen Altersrenten abgeschafft. Bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze können Frührentner also ein doppeltes Einkommen erzielen. Wer über der Regelaltersgrenze hinaus arbeitet und keine Rente bezieht, erhält zudem für jeden Monat einen Rentenzuschlag von 0,5 Prozent.

Mehr Rente durch Immobilienverrentung

Bei der Verrentung der eigenen Immobilie – egal ob Haus oder Wohnung – können Besitzer im Kern Kapital aus ihrem Eigentum beziehen und müssen nicht aus ihrer Immobilie ausziehen. Wer sich für diese Option entscheidet, kann aus verschiedenen Modellen wählen, die alle Vor- und Nachteile haben. Bei der Leibrente wird zum Beispiel die eigene Immobilie verkauft und der neue Eigentümer sichert euch ein sogenanntes Wohn- oder Nießbrauchrecht zu: Erhaltet ihr ein Wohnrecht, dürft ihr weiterhin in eurer Immobilie wohnen und müsst euch nicht mehr um die Instandhaltung kümmern. Wer weiterhin Entscheidungsfreiheit bei der Ausgestaltung seines Wohnraums haben will, sollte sich für ein Nießbrauchrecht entscheiden. Bei einer Leibrente räumt euch der Verkäufer in der Regel jedoch kein Nießbrauchrecht ein.

Die Zeitrente ähnelt der Leibrente, allerdings erhaltet ihr hier eure Auszahlungen nur für einen bestimmten Zeitraum. Im Gegensatz zur Leibrente muss die Zeitrente vollständig versteuert werden. Die Leibrente ist erst ab dem Jahr 2040 zu 100 Prozent steuerpflichtig. Der Vorteil der Zeitrente: Stirbt die Person, die eine Rente dadurch bezieht, vor Ablauf des Zahlungszeitraums, erhalten die Erben den Rest des Geldes. Zudem fallen die monatlichen Zahlungen in der Regel bei einer Zeitrente höher aus als bei einer Lebensrente.

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Möglich ist außerdem ein Immobilien-Teilverkauf zur Aufbesserung der Rente. Hier kann der eigene Immobilienwert bis zur Hälfte verkauft werden, um einen Betrag als Rente einmalig oder in Teilzahlungen zu beziehen. Vorteil hier ist, dass ihr der Eigentümer der Immobile bleibt und euch ein lebenslanges Nießbrauchrecht im Grundbruch eingetragen wird. Dafür müsst ihr dem Käufer jedoch auch ein monatliches Entgelt entrichten, erhaltet im Gegenzug jedoch sofortige Liquidität.

Private Vorsorge durch Aktien-Indexfonds

Die private Altersvorsorge durch Indexfonds wird bei Anlegern immer beliebter. Angeboten werden dabei Hunderte verschiedene Fonds, aus denen die Anleger wählen können. Sie versprechen über einen längeren Zeitraum höhere Renditen als die klassischen Sparpläne. Durch Investitionen in einen Aktien-Indexfonds bleibt ihr zudem flexibel und habt geringe Kosten.

Wer sich für diese Anlagestrategie entscheidet, sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, das volle Risiko zu tragen. Zwar haben Aktien-Indexfonds nicht das gleiche Verlustrisiko wie ein klassischer Aktienkauf, trotzdem sind auch sie Wertschwankungen ausgesetzt. Wichtig ist es daher, dass ihr in breit aufgestellte Fonds investiert, um das Risiko für starke Verluste zu verringern. Bei einem Verkauf der Fondsanteile müsst ihr auf eure Erträge Steuern zahlen.

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