Die Restaurant-App Ordify konnte einen privaten Investor überzeugen und erhält eine sechsstellige Finanzierung. Das Team aus Göttingen hieß anfangs Orderpass und ändert mit der Finanzierung im Rücken nicht nur seinen Namen: Seit dieser Woche arbeitet das Startup von Berlin aus und hofft mit der Idee des digitalen Bestellvorgangs die Gastronomieszene in der Gründermetropole aufzumischen.

 

Aus Orderpass wird Ordify

Privater Investor unterstützt Ordify sechsstellig

Ordify erhält von einem privaten Investor eine sechsstellige Finanzierungsrunde und verlagert seinen Firmensitz nach Berlin. Das junge Unternehmen möchte die Investitionen nutzen, um einen Relaunch voranzutreiben und seine Salesstrukturen auszubauen.

Ordify will nichts geringeres als die Gastronomie revolutionieren: Über eine App wird ein QR-Code auf dem Tisch im Restaurant eingelesen. Der Gast kann dann die angebotenen Gerichte und Getränke durchschauen und seine Bestellung zusammenstellen. Die Auswahl wird direkt in die Küche übertragen und kann dort bearbeitet werden. Hierdurch muss der Kunde nicht auf den Kellner warten, sondern kann sich direkt seiner Bestellung widmen und bei Bedarf digital nachbestellen. In Zukunft möchte Ordify es auch möglich machen, die Bezahlung über die App abzuwickeln.

Bisher konnte das Startup drei Test-Restaurants von dem Konzept überzeugen, laut CEO Marcel Daake plant das Team jedoch bis Juni 2012 circa 30 Restaurants mit der nötigen Infrastruktur auszustatten. Die App wird in wenigen Tagen kostenlos über den App-Store erhältlich sein.

Von Göttingen auf die Silicon Allee

Das Team aus Wirtschaftswissenschaftlern und Softwareentwicklern startete Ordify (ehemals Orderpass) 2011 in Göttingen, gibt aber zeitgleich mit der Finanzierungsrunde auch seinen Umzug nach Berlin bekannt. Von der hippen Metropole erwartet man sich näher am Kunden zu sein. Für das junge Unternehmen sei vor allem ausschlaggebend, ob sich ausreichend Gastronomen finden, die helfen, den Proof-of-Concept zu leisten, so die Macher.

„Wir möchten am Puls der Szene sein, uns einen Namen machen, Menschen für Ordify begeistern und Leute kennenlernen, die ähnlich denken. Da ist Berlin derzeit ideal. Innovative Gründer zieht es scharenweise in die Silicon Allee (die Torstraße in Berlin) und es gibt tolle Möglichkeiten zum Netzwerken“, sagt Geschäftsführer Marcel Daake in seinem Blog.

Ordify ist nicht allein

Ordify ist auf dem Markt der Gastronomie-Apps nicht allein: Auch das Orderbird (www.orderbird.com) Team rund um den Gründer Jakob Schreyer möchte zum digitalen Bestellstandard in der Gastronomie werden. Der Gastronom, der Kellner, der Gast sowie Lieferanten und Dienstleister werden an das Orderbird-System angeschlossen und erhalten die jeweiligen relevanten Informationen. Grundlage des Geschäftsmodells ist Orderbird POS, ein vollständiges Kassensystem für iOS, das nach Unternehmenaussagen nur die Hälfte von herkömmlichen Gastronomiesystemen kostet. Pilotkunde von Orderbird war das Münchener P1 – über 100 Kunden konnte das Startup bisher an sich binden.

Wer wird zum Standard in der Gastronomie?