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Springer profitiert von Digitalisierungsstrategie

In der Gründerszene geht es immer wieder um die Digitalisierungsstrategien großer Medienhäuser. Axel Springer dient in der Diskussion oft als Positivbeispiel schlechthin. Laut dem Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner stammen mittlerweile bereits mehr als die Hälfte der gesamten Werbeerlöse und ein Drittel des operativen Ergebnisses von Axel Springer aus dem digitalen Geschäft. Axel Springer befindet sich auf einem digitalen Höhenflug. Axel Springer (www.axelspringer.de) profitiert insbesondere von den positiven Wachstumseffekten seiner Digitalisierungsstrategie. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte im ersten Quartal 2012 um knapp acht Prozent auf 136,5 Millionen Euro zu, wie der Berliner Medienkonzern am Mittwoch mitteilte.

Die Erlöse aus den digitalen Geschäftsfeldern liegen nur noch knapp hinter dem nationalen Zeitungsgeschäft, das geht aus dem Quartalsbericht der Axel Springer AG hervor. Sorgen bereitet dem Konzern dagegen das internationale Printgeschäft. Ein Drittel des operativen Ergebnisses kommt inzwischen aus dem digitalen Geschäft. Der Umsatz des Segments wuchs um fast ein Drittel (30,1 Prozent) auf 263,1 Millionen Euro – ein Drittel des Gesamtumsatzes des Konzerns. Bei den Werbeerlösen steuern die digitalen Medien inzwischen mehr als die Hälfte des Umsatzes bei.

Digitales Geschäft macht ein Drittel des operativen Ergebnisses aus

Das Medienhaus profitiert demnach zunehmend vom Ausbau des Internetgeschäfts. „Im ersten Quartal knüpften wir nahtlos an die ausgezeichnete Geschäftsentwicklung des Rekordjahres 2011 an. Mittlerweile stammen bereits mehr als die Hälfte der gesamten Werbeerlöse und ein Drittel des operativen Ergebnisses von Axel Springer aus dem digitalen Geschäft. In den vergangenen Monaten haben wir unsere digitalen Aktivitäten zudem mit gezielten Akquisitionen weiter verstärkt und hier vor allem die internationale Expansion vorangetrieben. Dabei orientieren wir uns konsequent an unserer klar definierten Digitalisierungsstrategie. In den ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahres trieb der Konzern diese unter anderem durch den Erwerb des britischen Online-Recruiting-Unternehmens Totaljobs.com sowie durch die Internationalisierung von Angeboten wie KaufDa und iKiosk voran“, sagte Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG.

Durch das dynamische Wachstum der digitalen Medien konnte Axel Springer einen spürbaren Umsatzrückgang bei den internationalen Printmedien überkompensieren. Höhere Vertriebserlöse trugen zu einer weitgehend stabilen Umsatzentwicklung der inländischen Printmedien bei. Bereinigt um Konsolidierungseffekte erreichte der Konzern ein Wachstum von 2,8 Prozent.

Unter der Annahme, dass es zu keiner signifikanten Eintrübung der konjunkturellen Rahmenbedingungen kommt, rechnet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2012 unverändert mit einem Anstieg der Konzernerlöse im einstelligen Prozentbereich. Der Vorstand geht davon aus, dass steigende Erlöse bei den digitalen Medien leicht rückläufige Erlöse im Printgeschäft mehr als kompensieren werden.

Springer will Rubriken-Gigant werden

Im Fokus des Konzerns stehen Medienmarken und ihre jeweiligen journalistischen Inhalte. Außerdem hält das Unternehmen Anteile an Online-Rubrikenmärkte wie Immonet (www.immonet.de) und Stepstone (www.stepstone.de), Marktplätze wie Buecher.de (www.buecher.de), Idealo (www.idealo.de) und KaufDa (www.kaufda.de) sowie Online-Portale wie Finanzen.net (www.finanzen.net), Gamigo.de (www.gamigo.de) oder MotorTalk (www.motor-talk.de).

Auch an Startups zeigte Springer in der Vergangenheit bereits häufiger Interesse, der Medienkonzern investierte zuletzt in Airbnb (www.airbnb.de), bei der Übernahme von KaufDa (www.kaufda.de) bezahlte Springer etwa 25 Millionen Euro. Mit der Übernahme der Mehrheit an Visual Meta stärkte das Medienhaus im Dezember zusätzlich den E-Commerce-Bereich.

Erst im März 2012 hatte Axel Springer angekündigt, Rubriken-Gigant werden zu wollen. Das Unternehmen bündelte seine digitalen Rubrikenmärkte in einem Tochterunternehmen und holte General Atlantic (www.generalatlantic.com) als Investor mit ins Boot. Axel Springer und General Atlantic wollen mit der strategischen Partnerschaft die Voraussetzung für eine Wachstumsoffensive im Online-Rubrikenbereich schaffen.

Axel Springer scheint weiter auf das digitale Hoch zu setzen.

Bild: Axel Springer AG