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Medialeistungen für Baby-markt.de

Über seinen Beteiligungsarm SevenVentures steigt die ProsiebenSat.1-Gruppe mit 16,12 Prozent beim Dortmunder Babybedarf-Versand Baby-markt (www.baby-markt.de) ein. Wie bei den Engagements der Mediengruppe üblich, sei zwischen dem bislang von Tengelmann finanzierten E-Commerce-Unternehmen und SevenVentures eine langfristige Mediakooperation bis Ende des Jahres 2017 vereinbart worden. Baby-markt.de wurde bereits 2003 gegründet und ist derzeit neben Deutschland auch in Österreich, Polen, Frankreich, Dänemark, Tschechien, Schweden, Schweiz und den Niederlanden vertreten. Das Sortiment umfasst nach eigenen Angaben mehr als 40.000 Produkte.

Dem Vernehmen nach entwickelt sich der Online-Markt für Baby- und Kleinkindbedarf derzeit überaus gut. Zwar sind mit Amazon und dem Rossmannversand zwei reichweitenstarke Anbieter im Markt vertreten und die Zahl der spezialisierten jüngeren Anbieter ist groß. Gleichwohl sieht sich Baby-Markt.de derzeit als Marktführer in Europa. Konkurrent Windeln.de (www.windeln.de) beansprucht derweil ein Fünftel des deutschen Marktes für sich, auf 50 Millionen Euro beziffert das Unternehmen seinen annualisierten Umsatz.

Auch andere Anbieter rüsten auf

Dass der Markt attraktiv ist, verdeutlicht auch das Investoreninteresse. Erst vor wenigen Wochen war die Verlagsgruppe Gruner + Jahr – bekannt durch Publikationen wie Stern, Geo, Neo oder Eltern – mit 25 Prozent beim BabyMarkt-Konkurrenten Tausendkind eingestiegen. Als Gegenwert für die Geschäftsanteile gab es ebenfalls Medialeistungen, aber es soll auch frisches Kapital geflossen sein. Kurz zuvor hatte sich auch Windeln.de mit frischem Kapital von den Altinvestoren DN Capital, Acton Capital Partners sowie dem Neueinsteigern MCI und 360 Capital eingedeckt. Mit der stattlichen Geldzufuhr von 15 Millionen Euro will der bayrische Babyartikel-Versand ins Ausland expandieren – zunächst in die Schweiz, dann nach Polen und Südeuropa.

Mit Lieblingswindeln.de, My Windelshop oder Windelnkaufen.de sind noch eine ganze Reihe weiterer Startups in dem Segment aktiv. Baby-markt.de selbst hat sich ebenfalls eine weitere europäische Expansion auf die Fahnen geschrieben. Aufgrund der bei Drogerieartikeln typischerweise geringen Margen haben die meisten der E-Commerce-Unternehmen ihr Produktangebot in den vergangenen Monaten etwa auf Autositze, Kinderwagen und Babykleidung ausgeweitet – was ihr Angebot auch von dem der stationären Ketten differenziert. Nach den jüngsten Transaktionen dürfte sich der Wettbewerb in dem Segment noch einmal deutlich aufheizen – mit allen zu erwartenden Auswirkungen auf die Gewinnmargen.

Bild: Flickr/sabianmaggy