Laut einer Studie des Bitkom schlägt sich die Euro-Krise nun auch in der deutschen IT-Branche nieder. 19 Prozent der Unternehmen haben in den letzten Monaten mehr Bewerbungen aus Südeuropa erhalten. In dem Bereich gibt es in Deutschland zur Zeit 38.000 freie Arbeitsplätze, die nicht oder nur schwer besetzt werden können.

IT-Branche Bewerber aus Südeuropa

Die Griechen kommen

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) hat deutsche Unternehmen aus dem Bereich der Informationstechnologie zu Bewerbern aus Euro-Krisenländern befragt. Dabei kam heraus, dass sich in den letzten Monaten mehr Arbeitnehmer und Absolventen aus Griechenland, Portugal, Spanien oder Italien bei den deutschen IT-Firmen bewerben.

Außerdem fand der Bitkom heraus, dass ein hoher Bedarf an Fachkräften aus diesem Bereich besteht, oft aber keine geeigneten Leute gefunden werden können. 57 Prozent der deutschen IT-Unternehemen haben Schwierigkeiten, Mitarbeiter zu finden. Laut Bitkom gibt es in Deutschland derzeit 38.000 freie Arbeitsplätze in diesem Bereich.

Absolventen und Angestellte aus Südeuropa treffen zwar auf freie Arbeitsplätze, „in vielen Fällen fehlen allerdings Sprachkenntnisse, was eine Einstellung erschwert“, so Bitkom-Präsident Dieter Kempf.

Berlin ist dank vieler internationaler Einwohner eine Ausnahme, was die Sprachbarriere angeht: Internationale Startups kommen hierher, weil Berlin ein Standort ist, der sowohl für Mitarbeiter aus Süd- als auch Osteuropa eine akzeptable Entfernung darstellt und man sich mit Englisch gut zurechtfinden kann. Richard Osinga, Mitgründer von Triposo: „Unser Unternehmen ist zwar in den USA registriert, unser Standort ist aber in Berlin. Entwickler und Mitarbeiter aus Europa sind eher bereit, nach Berlin zu ziehen als in die USA.“

Bilder: Rechts: von archer10 (Dennis) Links: von lukelukeluke