Schon in den vergangene Monaten hatte das Rabattportal Groupon es nicht leicht, die Investoren angesichts des absackenden Börsenkurses bei Laune zu halten. Während sich nun auch Altaktionär Holtzbrinck von seinem Engagement verabschiedet hat – und sich wohl trotz des schlechten Kurses noch über einen Gewinn freuen darf – investiert der US-Headgefonds Tiger Global beim gegenwärtigen Tiefkurs in das Rabatt-Portal.

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Tiger Global kauft zehn Prozent von Groupon

Schon als zur Jahresmitte bereits mit Investment AB Kinnevik (www.kinnevik.se) einer der Kerninvestoren beim Rabattportal Groupon (www.groupon.com) ausgestiegen war, stellte sich die Frage nach dem Durchhaltevermögen der verbleibenden früheren CityDeal-Investoren. Mittlerweile hat sich auch Holtzbrinck Ventures (www.holtzbrinck-ventures.com) ganz offiziell von seinem Engagement verabschiedet. Seit dem Börsenstart vor einem Jahr hatte der Unternehmenswert des einst fulminant gestarteten Groupon zwischenzeitlich um 80 Prozent an Wert verloren. Im letzten Quartalbericht wurden erstmals in der Unternehmensgeschichte 1.000 Stellen weniger ausgewiesen.

Gleichzeitig hat der Schnäppchendienst einen neuen Großinvestor überzeugen können. Der Hedge Fund Tiger Global Management hat knapp zehn Prozent der Anteile erworben, wie aus einer Pflichtmeldung an die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC deutlich wird. Die Nachricht verhalf dem Papier zu einem Höhenflug: Um mehr als 15 Prozent legte der Aktienkurs allein am gestrigen (US-)Handelstag zu. Mit 3,90 US-Dollar pro Anteilsschein liegt der Kurs dennoch weiterhin deutlich unter seinem Jahreshoch von knapp 26 US-Dollar.

Was Tiger Global im Hinblick auf Groupon hervor hebt, sind die weiteren Investitionen des New Yorker Hedge-Fonds. Auf den Plan gerufen hatte sich der Investor, der vorwiegend das Geld des Fonds nutzt, aber auch über Wagniskapitalfonds verfügt, zuvor durch Investitionen in Facebook und Linkedin. Gegenwärtig ist das Unternehmen bereits an einer Reihe von Groupon-Klonen beteiligt, hierzulande gehört zudem Hitmeister zum Portfolio. Und eins sollte nicht vergessen werden: Beim gegenwärtigen Börsenkurs ist Groupon fast selbst ein echtes Schnäppchen – solange man an den Erfolg des sich möglicherweise bald ändernden Geschäftsmodells glaubt.

Bildmaterial: Jürgen Hüsmert / pixelio.de