Kredito mit Top-Investoren Brehm, Glänzer und Point Nine Capital

Kredito gewinnt prominente Investoren

So groß die Zweifel an der Sauberkeit des Geschäftsmodells der Mikrokreditplattform Kredito bei vielen Nutzern und Gründerszene-Lesern sind, das Interesse der Investoren ist ungebrochen. Das Hamburger Startup um Geschäftsführer Sebastian Diemer gewinnt zahlreiche Top-Investoren hinzu. Michael Brehm, Stefan Glänzer, Point Nine Capital, Robert Wuttke und Jan Becker investieren in das Unternehmen für Online-Mikrokredite, die Alt-Investoren Heiko Hubertz und Felix Haas erhöhen ihre Anteile. Die Investmenthöhe ist unbekannt.

Das Hamburger Startup Kredito (www.kredito.de) zieht weitere prominente Investoren an. Mit Michael Brehm, Stefan Glänzer sowie Point Nine Capital (www.pointninecap.com) bekommt die Plattform für Mikrokredite neue Gesellschafter. Zudem beteiligen sich Grey Corp (Jan Becker, Robert Wuttke, Andreas Etten) und Timon Hartung mit 121WATT. Kredito hatte mit Felix Haas, dem Mitgründer von Amiando (www.amiando.com), Heiko Hubertz von Digital Pioneers (www.digital-pioneer.net) sowie der YoungBrains GmbH von Nils Holger Henning bereits von Beginn an namhafte Unterstützer. Hubertz, Haas und Henning erhöhen ihre Anteile ebenfalls.

Zeitgleich wird mit Zertifikato (www.zertifikato.com) ein neues Portal für die schnelle Verifizierung von Nutzerdaten als Tochterfirma gegründet. Dieses biete Online-Händlern eine Lösung für das Problem, potenzielle Kunden durch zeitaufwändige Abfragen bei Schufa oder das Postident-Verfahren zu verlieren, so Kredito. Bei Kredito werden Kredite online mit kurzer Laufzeit und ohne verpflichtende Schufa-Auskunft gewährt – die Zinsen sind je nach Berechnungsmethode horrend.

„Wir freuen uns, das Vertrauen dieser hochkarätigen Gesellschafter zu gewinnen. Nachdem unser Geschäftsmodell von deutschen Kunden gut ange­nommen wird, sind unsere nächsten Ziele, die Technologie hinter Kredito auf angrenzende Marktsegmente auszuweiten und das Angebot auf weitere europäische Wachstumsmärkte zu übertragen. Noch 2012 werden wir dieses Konzept außerdem auf europäische Wachstumsmärkte ausweiten“, sagt Sebastian Diemer, CEO von Kredito und Zertifikato.

Kredito in der Kritik

In Großbritannien existiert Wonga (www.wonga.com) mit dem Kredito-Modell, unter heftiger Kritik der Öffentlichkeit, schon seit Jahren. Schon zum Launch sah sich auch Kredito heftiger Kritik ausgesetzt, schien sich das Geschäftsmodell doch in einer rechtlichen und vor allem moralischen Grauzone zu bewegen.

Derzeit ist die Kredito-Webseite nicht erreichbar – bereits seit einigen Wochen kündigt das Startup an (Gründerszene berichtete): „Kredito hat geheiratet!.“ Aktuell stellt Kredito sein System um und wird mit einer Bank kooperieren, laut Unternehmensangaben, um Kunden künftig einen noch besseren Service bieten und Kredite im In- und Ausland in einem größeren Volumen vergeben zu können. Das Unternehmen erklärte, durch eine Kooperation mit einer Bank müsse das System umgestellt werden, man sei jedoch „mit vielen neuen Features in Kürze wieder da“. Weitere Informationen zu der „Hochzeit“ liegen bisher auf Gründerszenes Nachfrage nicht vor.

Ohne Zweifel bleibt bei Kredito nur eines: Die Investoren zeigen sich trotz der Kritik begeistert von dem Modell, das mit Sicherheit seine Zielgruppe hat.

Bild: Uta Herbert / pixelio.de