Dass Oliver Samwer für seinen Inkubator weltweit wieder auf Klinkenputz-Tour ist, um eine umfangreiche Finanzierung für Rocket Internets Expansionspläne einzufahren, geisterte zuletzt immer wieder durch die Szene. Nachdem kürzlich DST zu diesem Thema eine Absage erteilt haben soll, könnte mit US-Milliardär Len Blavatnik ein neuer Kandidat im Spiel sein. Dessen Beteiligungsgesellschaft Access Industries ging nun eine Beteiligung beim Samwer’schen Glossybox ein – Fortsetzung folgt?

Glossybox, Access Industries, Len Blavatnik

Blavatnik übernimmt 7% von Glossybox

Mit einem geschätzten Vermögen von 11,9 Milliarden US-Dollar schafft es der US-Milliardär Len Blavatnik auf Platz 72 der Forbes-Liste und kann sich so theoretisch einige Anteile an Samwer-Startups leisten. Und davon holte sich der russisch-stämmige Amerikaner nun auch erneut einige: Nach Investments in die Samwer-Startups Pinspire (www.pinspire.de) und Westwing (www.westwing.de) folgt dieser Tage eine Finanzierung des Samwer’schen Birchbox-Klon Glossybox (www.glossybox.de).

Wie viel Geld der russischstämmige Milliardär dabei mit seiner US-Beteiligungsgesellschaft Access Industries (www.accessindustries.com) in die Hand genommen hat, bleibt vorerst unklar. Eine Finanzierung im kleinen bis mittleren achtstelligen Bereich dürfte aber plausibel sein. Glaubt man DS, sicherte sich Access Industries im ersten Schritt knapp sieben Prozent am Abo-Commerce-Startup aus Berlin, während Rocket Internet es nun auf 57,5 Prozent an Glossybox bringt – gefolgt von Investment AB Kinnevik (www.kinnevik.se) mit knapp 24 Prozent und Holtzbrinck Ventures (www.holtzbrinck-ventures.com) mit fünf Prozent.

Folgt ein Investment in Rocket Internet?

Nachdem in der Vergangenheit United Internet viele der Samwer-Gründungen finanzierte, ist es derzeit vor allem Investment AB Kinnevik, das sich an den Samwer-Clan band und sich für 35 Millionen Euro eine Minderheitsbeteiligung an Rocket Internet sicherte. Da Rocket Internet derzeit an einem weltweiten Expansionskonzept arbeitet, könnte Access Industries ein finanzieller Baustein hierfür werden.

Spannend wird, ob nach diesen Beteiligungen von Access Industries an gleich drei Samwer-Startups perspektivisch auch eine Finanzierung von Rocket Internet (www.rocket-internet.de) selbst folgen könnte. Über genug Kapital dürften die Amerikaner verfügen: Im vergangenen Jahr erstand Access die Plattenfirma Warner Music Group für stolze 3,3 Milliarden US-Dollar – das Investment in Glossybox dürfte dagegen Portokassen-Größe haben.

Expandiert Glossybox mit Blavatnik in die USA?

Wie Gründerszene dieser Tage zugetragen wurde, soll Glossybox nun auch seinen Launch in den USA vorbereiten, wo Geldgeber Blavatnik sicher auch noch einmal mit entsprechenden Kontakten und Aufmerksamkeit aushelfen könnte. Angeregt worden soll dieser Expansionsschritt durch den französischen Konkurrenten Joliebox (www.joliebox.com), der auch an seinem US-Start pfeilen soll.

Vorgesehen war  dieser Expansionsschritt für Glossybox wohl zunächst nicht, doch glaubt man dem Flurfunk der Branche, soll Oliver Samwer diesen Strategiewechsel gefordert haben. Brisant ist dies insofern, als dass die Vereinigten Staaten das Heimatland von Vorbild Birchbox (www.birchbox.com) sind, welches Pate für Glossybox‘ Kopie in Deutschland stand. Es wird also spannend für alle Fans des Abo-Commerce…

Bildmaterial: Cohdra, Alvimann