Crowdinvesting ist aufgrund des Beteiligungsrechts gesetzlich auf 100.000 Euro beschränkt, sofern keine Kosten für die Erstellung eines Verkaufsprospekts anfallen sollen. Aber was hält ein Startup davon ab, sich über mehrere Plattformen zu finanzieren? Der Spiele-Individualisierer Ludufactur macht genau das vor und buhlt auf einer zweiten Plattform um die Gunst der (Mikro-)Investoren.

Ludufaktur Companisto Crowdfunding

Ludufaktur: Crowdfunding mal zwei

Das Berliner Unternehmen Ludufactur (www.luudoo.de), das unter anderem Spieleklassiker wie Carcassonne, Mensch ärger Dich nicht und Backgammon mit Fotos der Kunden personalisiert, sucht eine Wachstumsfinanzierung durch Crowdinvesting. Per se ist das zwar heute nichts Besonderes mehr. Interessant ist dabei aber, dass sich das Unternehmen bereits zum zweiten Mal von der Masse mit Kapital versorgen lässt.

Anfang des Jahres hatten die Berliner auf der Crowdfunding-Plattform Innovestment (www.innovestment.de) zunächst eine Idee präsentiert und 22 Investoren gefunden, die 47.500 Euro in Ludufactur investierten. Mittlerweile hat das Team um Wolfram Kosch und Saveen Krishnamurthy mit vier bekannten Spieleverlagen Exklusivverträge geschlossen, nun soll weiteres Wachstumskapital beschafft werden – diesmal über die Plattform Companisto (www.companisto.de).

Hoffen auf den Marketingeffekt

Tatsächlich passt das Geschäftsmodell gut zum Konzept der Schwarmfinanzierung: Soll doch die investierende Internetgemeinde entscheiden, ob ihre Idee oder ihr Produkt Potenzial besitzt oder nicht – immerhin dürften die späteren Kunden weitgehend ähnliche Präferenzen haben. Und das Crowdfunding bringt den andernfalls teuer zu erkaufenden Marketingeffekt gleich mit. Zumindest werben damit die Anbieter.

Der Crowdinvesting-Anbieter Companisto verzichtet auf eine Mindestbeteiligungssumme, wodurch Mikroinvestoren („Companisten“) ab Beträgen von fünf Euro einsteigen können. Im Durchschnitt beteiligen sich auf der Plattform nach eigenen Angaben mehr als 400 Personen pro Startup, wodurch die Mundpropaganda besonders stark angeheizt werden soll. Die Investoren werden an Gewinnen und möglichen Exiterlösen beteiligt. Insbesondere durch Letzteres will sich die Berliner Plattform von anderen Anbietern unterscheiden, die keine Exitbeteiligung vorsehen.

Einen Überblick der wesentlichen Finanzierungsformen hat Gründerszene übrigens hier veröffentlicht.