Point Nine Capital II 40 Millionen Chudzinski Janz

40 Millionen Euro für junge Internetunternehmen

Der Berliner „Angel-VC“ Point Nine Capital (PNC, www.pointninecap.com) hat einen neuen Venture-Capital-Fonds aufgelegt: Mit knapp 40 Millionen Euro ausgestattet soll dieser sich – wie bereits sein Vorgänger – auf Investitionen in junge Internet-Startups konzentrieren. Der ebenfalls von den Gründern und Managern Pawel Chudzinski und Christoph Janz geführte neue Fonds habe seit seinem ersten Closing Anfang 2012 – zu dem etwa ein Drittel des letztendlichen Volumens bereit stand – bereits in eine Reihe von Internet-Unternehmen wie ePetWorld oder auch Kreditech, Brainly, Positionly, Shiftplanning und Vend investiert. Gegenüber Gründerszene verriet Chudzinski zudem, dass sich weitere Investments etwa in Berlin und Frankreich bereits in der Pipeline befinden.

Ziel sei es, die besten und ambitioniertesten Unternehmer in Bereichen wie SaaS, E-Commerce, Marktplätzen und Mobile zu unterstützen, lässt sich Janz zitieren. Startups aus Berlin sollen dabei eine wichtige Rolle spielen, man investiere aber in ganz Deutschland und auch in anderen Ländern. Zukünftig würden deutlich größere Investitionsbeträge möglich sein, ergänzt derweil Pawel Chudzinski: Lag die absolute Obergrenze für Investments beim ersten Fonds bei etwa einer halben Million Euro insgesamt, sollen künftig in Einzelfällen bis zu eine Million Euro gleich im ersten Schritt ausgegeben werden – gleichwohl werde sich die typische Investmentgröße zwischen 50.000 und einer halben Million Euro bewegen. Über den gesamten Investitionszyklus können dann sogar mehrere Millionen Euro an Kapitalzuschüssen zustande kommen.

Frühphasenfokus bleibt bestehen

Dem „Angel-VC“ getauften Fokus auf Frühphaseninvestments bleibe man gleichwohl treu. Derweil soll mit den größeren Investments zum einen die sonst für die Suche nach einer Anschlussfinanzierung notwendige Zeit eingespart werden. Zum anderen will sich Point Nine auf diese Weise Investmentopportunitäten länger offen halten. Zehn bis zwölf Investments seien pro Jahr ungefähr geplant, besondere Allokationen gebe es aber weder hinsichtlich Bereichen oder Regionen. Anders, als es mitunter konstatiert werde, sieht man bei PNC dabei weiterhin recht spärliche Finanzierungsmöglichkeiten für Startups insbesondere in Berlin – zumindest hinsichtlich vor Ort ansässiger Wagniskapitalgeber.

Das Kapital für Point Nine Capital II stammt vor allem von institutionellen Anlegern wie Horsley Bridge Partners aus San Francisco, dem polnischen RTA Ventures (www.rtaventures.com) und SAP Ventures (www.sapventures.com). Zu den Investoren zählt nach Unternehmensangaben zudem eine Reihe bekannter Persönlichkeiten aus der europäischen Internet-Branche wie zum Beispiel Arend Lars Iven und Ron Hillmann von Berlin Venture Partners, die eKomi-Gründer Michael Ambros und Gunther Schmidt, die Gründer des spanischen Cube Investments oder das Team hinter Xevin Investments aus Polen.

Darüber hinaus habe auch das Team von Point Nine Capital selbst investiert sowie die Gründer des zugehörigen Company Builders Team Europe (www.teameurope.net, auch an Gründerszene beteiligt) – Mitte 2011 war das Investment-Geschäft des Inkubators ausgegründet und in Point Nine Capital umbenannt worden. Zeitgleich mit dem Start des neuen Fonds verlassen die Team-Europe-Partner Lukasz Gadowski und Kolja Hebenstreit das Investment-Komitee von Point Nine Capital, sie wollen allerdings weiter als Berater zur Verfügung stehen.