Gründerszene Today

Runtastic vertreibt ab sofort eigene Hardware, Twitter sucht einen Deutschland-Sprecher und Glossybox sieht sich harscher Kritik ausgesetzt.

Runtastic vertreibt eigene Hardware

Das Wiener Startup Runtastic hat seine Vision in die Tat umgesetzt: Nach der Smartphone-App kommt nun die eigene Hardware, die das Unternehmen ab sofort im eigenen Online-Shop und über den Fachhandel vertreibt. Für die Zielgruppe ohne Smartphone gibt es eine GPS-Uhr; daneben bietet Runtastic noch einen Empfänger und ein Armband. In der Entwicklung der Hardware steckten zwei Jahre Nutzerfeedback, so Runtastic-CEO Florian Gschwandtner.

Twitter sucht Deutschland-Sprecher

Twitters Bemühungen um den deutschen Markt nehmen deutlichere Formen an: Eine Stellenausschreibung der HR-Agentur BGPM, die zwar Twitter nicht nennt, aber auf Anfrage nicht ausschließt, bietet Einblicke in die nächsten Schritte des US-Unternehmens. So sucht Twitter offenbar nach einem kommunikativen Allrounder. Der Kommunikationschef soll nicht nur eine Strategie für Deutschland entwickeln, sondern auch politisches Lobbying betreiben. In einer zweiten Anzeige wird nach einem „Sports Partnership Manager“ gesucht, der Beziehungen zu Top-Sportlern und deren Umfeld aufbauen soll.

Kritik an Glossybox

Das Abo-Commerce-Unternehmen Glossybox (www.glossybox.de) hat sich zum einjährigen Bestehen selbst beschenkt: Mit einer Preiserhöhung von zehn auf 15 Euro. Neben dem Unmut über diesen Anstieg entladen sich aber auch andere Unzufriedenheiten. Die Produkte seien ihr Geld oft nicht wert, manche Boxen sogar vollständig „luxusfrei„. Zwar glauben Beobachter, mit mehr Luxusmarken könnte auch ein höherer Preis durchgesetzt werden. Die aktuelle Preiserhöhung aber wirke eher so, „als wolle man schnell noch die Bilanzen aufhübschen.“

„Crowdfunding-Plattform crowdfundet sich selbst“

Die populäre Crowdfunding-Plattform Seedmatch (www.seedmatch.de) „kann die Nachfrage des Marktes nicht mehr stillen“ – es scheint noch Platz für andere Crowdfunding-Anbieter. So startet nun Gründerplus, ein Angebot aus dem Umfeld der Leipziger Händlerbund AG. Gründerplus ist eigentlich ein Inkubator für klassischen E-Commerce, der sich nun crowdfunden lässt. Mikroinvestoren soll sich bereits ab 50 Euro Einsatz beteiligen können.

StudiVZ in drei Akten

„Das soziale Netzwerk StudiVZ (www.studivz.net) benötigte für Aufstieg und Fall gerade einmal sieben Jahre“, schreibt Julius Endert im ZDF-Blog Digisellschaft. Endert selbst wiederum benötigt für die Skizze dieser sieben Jahre gerade einmal etwas über vier Minuten. Und die haben spannende O-Töne, so etwa des ehemaligen Mitarbeiters Tilo Jung, der noch einmal klar ausspricht, dass „Führungszirkel“ in den ersten Jahren den Datenschutz nicht nur locker nahmen, sondern sogar private Nachrichten ihrer Nutzer mitlasen.

Mobile Werbung geht auf den Akku

Werbung ist vielen Menschen ein Graus. Jetzt bekommen die Kritiker ganz neue Argumente geliefert und die mobilen Werbenetzwerk Schwierigkeiten: Eine Studie der Purdue-Universität will herausgefunden haben, dass mobile Werbung in Android-Apps für bis zu 75 Prozent des Energieverbrauchs verantwortlich ist – weil die Apps ständig mit den Werbe-Servern kommunizieren müssen. Bei dem beliebten Angry Birds verursache das Spiel selbst gerade einmal 30 Prozent des Verbrauchs.