Stuffle ist ein Kunstwort, entstanden aus den Wörtern Stuff und Sale: Es geht um das Verkaufen von Produkten, wie auf einem Flohmarkt auch. Die Macher bei Digital Pioneers haben das Konzept im Frühjahr als App umgesetzt. Nun wird das Projekt flügge – und startet als GmbH mit einer frischen, sechsstelligen Finanzierung. Ob sich mit einem mobilen Flohmarkt Geld verdienen lässt?

Stuffle Tim Schuhmacher Finanzierung

Flohmarkt-App wird eigenständig

Stuffle (www.stuffle.it) zu beschreiben ist einfach und schwer zugleich. Kurz gesagt ist es eine Flohmarkt-App für’s iPhone. Genauer betrachtet ist es eine mobile, ortsbasierte und dialogorientierte Kreuzung zwischen (dem ursprünglichen) Ebay, lokalen Kleinanzeigen und Pinterest. Wie auch immer man es betrachten mag, dem Konzept wurde gleich zum Marktstart im Mai eine Menge an positivem Medienecho entgegengebracht. Und tatsächlich: Stuffle ist einfach gehalten, übersichtlich aufgebaut und läd tatsächlich zum Stöbern ein. Bereits an dieser Stelle sind schon viele gescheitert.

Nun wird das Projekt der Hamburger Beteiligungsgesellschaft Digital Pioneers (digital-pioneer.net) von Heiko Hubertz und Nico Lumma flügge und agiert fortan als selbstständige GmbH. Gleichzeitig bekommt das Unternehmen mit Tim Schumacher einen prominenten Start­investor. Der Gründer von Sedo (www.sedo.de), einer Plattform für den Handel und die Monetarisierung von Domains, beteiligt sich mit einem sechsstelligen Betrag an der Gesellschaft. Letztere wird von Stuffle-Gründer Morten Hartmann geführt, der im Gründerszene-Interview bereits verriet, wie Stuffle entstanden ist und warum er seine Promotion für das Projekt abgebrochen hat.

Bald auch mit Android-App

Mit dem neuen Geld will Stuffle den den größten derzeitigen Misstand beseitigen und zeitnah eine Android-Version auf den Markt bringen. Bislang ist die App nur für iOS-Geräte verfügbar, was den Nutzerkreis stark einschränkt. Gerade hier dürfte aber einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren liegen, denn nur bei einem umfangreichen und zum Stöbern einladenden Angebot wird sich der mobile Flohmarkt etablieren können.

Glaubt man den Aussagen der Stuffle-Macher vom Marktstart, dass eine Android-Version nur dann das Licht der Welt erblicken werde, wenn das Debut des Marktplatzes erfolgreich verläuft, dürften die ersten Zahlen wohl vielversprechend ausgefallen sein. Anders hätte sich wohl auch kein Investor für das junge Unternehmen gefunden. Nun muss Stuffle zeigen, wie sich der mobile Marktplatz kontinuierlich weiter ausbauen lässt.

Nicht zuletzt wird man sich mit der Ausgliederung auch ernsthafte Gedanken zum Thema Monetarisierung machen müssen. Dem Vernehmen nach sollen die Gründeranteile an dem neuen Unternehmen auffällig gering sein – was sich beim Risiko einer Schieflage schnell auf die Gründer-Motivation auswirken könnte. Hinzu kommt, dass Marktplatzansätze schnell teuer werden können – durch neue Finanzierungsrunden würden die jetzigen Anteile weiter verwässert. Auf der Webseite gibt man sich beim Thema Geldverdienen währenddessen sehr gelassen: Wie das klappen könnte, müsse man noch herausfinden.

Bildmaterial: Dieter Poschmann / pixelio.de