Neuigkeiten bei Stylefruits (www.stylefruits.de): Die Social-Commerce-Plattform für Frauenmode hat eine Finanzierungsrunde im mittleren siebenstelligen Bereich abgeschlossen. Verantwortlich dafür zeichnet sich ein Investor namens Vorwerk Direct Selling Ventures, der – neben dem bereits bestehenden Investor Creathor Venture Fund (www.creathor.de) – somit für frisches Kapital in der Kasse von Stylefruits sorgt.

Vorwerk setzt auf neue Märkte

Der Name Vorwerk Ventures dürfte in der hiesigen VC-Szene nur den wenigsten geläufig sein. Das ist nicht verwunderlich, denn wie unschwer zu erkennen ist, steht hinter der Beteiligungsgesellschaft die Vorwerk Unternehmensgruppe, die fernab vom Web wohl eher wegen ihrer Staubsauger und Teppichböden bekannt ist. Durch Investments im Online-Bereich soll die Vertriebs-Expertise des Konzerns jetzt offensichtlich auch auf Internet-StartUps übertragen werden.

„Mit Geschäftsmodellen, die auf Empfehlungssystemen beruhen, sind wir schon aufgrund des Hintergrundes unseres Mutterhauses, der Vorwerk Gruppe, in der Offline-Welt bestens vertraut. Wir sehen daher für diese Modelle in der Online-Welt beste Marktchancen“, ließ Norbert Muschong, einer der Geschäftsführer von Vorwerk Ventures, in der entsprechenden Pressemitteilung verlauten. Bisher hat der VC beispielsweise Investments bei dem Auto-Preisvergleich MeinAuto (www.meinauto.de) und bei Ringana (www.ringana.com), einem Online-Shop für Naturkosmetik, platziert.

Und auch der Creathor Venture Fund, der bereits Mehrheitsbeteiligungen an Aka-aki (www.aka-aki.com) und Tellja (www.tellja.de) hält, hat noch mal nachgelegt. So ist in Summe ein Betrag im mittleren siebenstelligen Bereich zusammengekommen, Details dazu sind jedoch nicht bekannt. Mit Hilfe dieser Finanzspritze will Stylefruits zukünftig nun „seine Marktstellung weiter ausbauen und die Internationalisierung vorantreiben“, hieß es in der Pressemitteilung weiter.

Zum Geschäftsmodell von Stylefruits

Den meisten Leserinnen muss das Geschäftsmodell von Stylefruits wahrscheinlich nicht mehr nahegebracht werden, für alle anderen sei eben dieses aber noch mal kurz erklärt: Stylefruits ist eine Social-Shopping-Plattform für Frauen, auf der man eigene Outfits zusammenstellen und die jeweiligen Kleidungsstücke über Shopverlinkungen bestellen kann. Userinnen können dazu Profile anlegen, so dass die selbstkreierten Looks mit Anderen geteilt und von der Community bewertet werden können.

Der Fokus liegt dabei auf günstiger, trendiger Mode, die wohl vor allem junge Frauen anspricht. Danach richtet sich entsprechend auch die Auswahl der angeschlossenen Shops, in denen sich Marken wie Esprit, Promod oder s.Oliver wieder finden. Für jedes auf diesem Weg verkaufte Produkt erhält Stylefruits dann eine Provision – ein simples Modell, bei dem Stylefruits vor allem als Vermittler agiert. Dadurch bleiben einem die kostenintensive Lagerung und das generell aufwendige Handling von Warenflüssen erspart. Ein Unterfangen, das die Gründer von Stylefruits Ingo Heinrich, Michael Vietze und Mathias Ziegler im Februar 2010 bereits bei Gründerszene erklärt haben.

Performance und Chancen im Social-Shopping-Bereich

Aber wie performt Stylefruits? Nach offiziellen Angaben sollen es bis zu eine Million junge Frauen sein, die es monatlich auf die Seite zieht. Damit konnte 2010 ein Warenumsatz im deutlich achtstelligen Bereich generiert werden. Und nochmal fiel die Zahl mit den sechs Nullen, denn angeblich wurden seit Gründung Ende 2008 bereits mehr als eine Million Outfit-Empfehlungen auf Stylefruits erstellt. Das Konzept scheint also durchaus gut anzukommen, werden dadurch doch die Emotionen eines Ladenkaufs im Einzelhandel auf den E-Commerce übertragen.

Und da das Style-Diktat der Modeschöpfer zum Beispiel durch die etlichen Modeblogs immer weiter untergraben wird, könnte der Ansatz von Stylefruits hier den Puls der Zeit treffen. Ähnliche Anbieter wie Stylight (www.stylight.de), LadenZeile (www.ladenzeile.de) oder Smatch (www.smatch.com) sind die Themen Social-Shopping und Metasuche allerdings auch schon angegangen, und werden dabei von so potenten Partnern wie Holtzbrinck Ventures (www.holtzbrinck-ventures.com), Rocket Internet (www.rocket-internet.de) und Otto (www.otto.com) unterstützt. Die Herausforderung dürfte daher sein, die richtigen Shop-Partner zu akquirieren und das Thema Empfehlungsmarketing weiter als Hebel zu nutzen, um den Abverkauf der einzelnen Shops weiter anzukurbeln.