Der Berliner Musikvideodienst Tape.tv plant ab 2013 ein flexibles Bezahlmodell einzuführen. Während Tape.tv für seine Nutzer momentan noch kostenfrei über Werbeeinblendungen nutzbar ist, wird ab kommenden Jahr ein Freemium-Modell eingeführt, bei dem Premium-Inhalte kostenpflichtig sind.

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Tape.tv mit Spotify-Ansatz

Es ist kein Geheimnis, dass eine ganze Reihe von Unternehmen momentan auf den Freemium-Ansatz, also das kostenlose zur Verfügung stellen von Inhalten in Verbindung mit dem Bezahlen von Premium-Content, schwören. Etwa Social-Games-Anbieter, App-Hersteller oder auch das Parade-Beispiel Spotify nutzen den Freemium-Ansatz seit geraumer Zeit äußerst erfolgreich. Der Musikvideodienst Tape.tv (www.tape.tv) will nun auch auf diesen Zug aufspringen. Momentan bieten die Berliner ihr Online-Musikfernsehen noch für lau und finanzieren Traffic, Lizenzen und Co über Werbeeinnahmen. Das soll sich nun ändern.

Ab dem zweiten Quartal 2013 plant der Musik-Service die Einführung eines flexiblen Bezahlmodells. Premium-Inhalte wie Videos in HD-Qualität oder mehr Personalisierungsmöglichkeiten können optional kostenpflichtig hinzugebucht werden. „Nutzer zahlen für Service, nicht für Content“, sagt Tape.tv-Geschäftsführer Conrad Fritzsch gegenüber Gründerszene und fügt hinzu: „Unser Werbe-Modell funktioniert, aber es ist falsch den Nutzer in dieses eine Modell zu verhaften. Wir wollen dem Nutzer alle Freiheiten geben, um sich situativ zu entscheiden.“

Einhergehend mit dem Bezahlmodell will Tape.tv künftig auch auf die Webtechnologie HTML5 setzen, um somit eine größere Anzahl an mobilen Geräten unterstützen zu können und „die Multi-Device-Strategie weiter auszubauen“, so Fritzsch.

Tape.tv wurde im Juli 2008 von Conrad Fritzsch und Stephanie Renner gegründet und bietet personalisiertes Musikfernsehen. Erst kürzlich verkündete der Musikvideodienst seinen Relaunch, mit dem sich der Dienst fortan als „echter Sender mit Vollprogramm“ titelt. Neben seiner Ehrung als „Startup des Jahrzehnts“ in der Kategorie Newcomer durch die Gründerszene-Leser vor einem Jahr, erhielt das Unternehmen im Mai diesen Jahres eine Finanzierung über fünf Millionen Euro.