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Wieviel Potenzial steckt in Wachstumsmärkten?

Neues Geld für den lateinamerikanischen Amazon-Klon von Rocket Internet (www.rocket-internet.de): Gerade erst hatte der Handelskonzern Tengelmann eine „achstellige Summe“ in Linio (www.linio.com) investiert, das zuvor bereits Kapital vom Haus- und Hofinvestor der Samwer’schen Startup-Schmiede Investment AB Kinnevik (www.kinnevik.se) sowie den ebenfalls überaus potenten und bereits bei anderen Rocket-Unternehmungen engagierten Geldgebern JP Morgan Asset Management und Summit Partners bekommen hatte. (Update vom 25. Februar 2013:) Nun legt letzterer nach: Weitere 20 Millionen Euro von Summit Partners sollen bei der Expansion in Lateinamerika helfen. Der Online-Versender hatte zuletzt ein neues Logistikzentrum vorgestellt, über welches die meisten Produkte im Heimatmarkt Kolumbien innerhalb von zwei bis vier Tagen zugestellt werden sollen.

Zwar wirken die Kennzahlen, an denen in der zur Tengelmann-Finanzierung gehörigen Pressemitteilung der Erfolg von Linio festgemacht wird, zunächst wenig gehaltvoll: Rund 270.000 Facebook-Fans habe Linio Colombia bereits. Und auch beim Umsatzwachstum, das auf 70 Prozent beziffert wird, gibt das Unternehmen keinen Bezugszeitraum an, wodurch die Aussagekraft fehlt.

Tatsächlich operiert der nach dem Vorbild des US-Riesen Amazon aufgebaute Online-Händler allerdings in potenten Wachstumsmärkten: Sowohl Mexiko und Kolumbien als auch Venezuela und insbesondere Peru konnten in den vergangenen Jahren deutlich zulegen, auf bis zu gut sechs Prozent beliefen sich die Steigerungen beim Bruttoinlandsprodukt. Mit seiner jüngsten Investition, die sich laut TNW auf 15 bis 20 Millionen US-Dollar belaufen haben soll und Rocket-typisch über eine deutsche Holdinggesellschaft getätigt wird, weitet das familiengeführte Tengelmann seine zuletzt umfangreiche finanzielle Unterstützung weltweiter Unternehmungen des Berliner Inkubators.

Rainer Sturm / pixelio.de; Datum der Originalnachricht: 11. Februar 2013