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Gründer und Geschäftsführer von Zappchoice, Ulrich Katterbach, stellt in der österreichischen TV-Show „2 Minuten 2 Millionen“ seine App Timezapp vor

Die Investoren bei „2 Minuten 2 Millionen“ werfen nicht gerade mit Geld um sich – Ulrich Katterbach konnte sie mit seinem Berliner Startup Zappchoice trotzdem überzeugen. In der jüngsten Folge der österreichischen Startup-Show präsentierte der Gründer seine App Timezapp. Für Nutzer ist sie ein Fragespiel, Unternehmen sollen Marktforschungs-Erkenntnisse aus den Antworten ziehen können. Kritisch fragte wie immer Müsliriegel-Produzent Heinrich Prokopp nach, besonders die Finanzen interessierten ihn. Doch Katterbachs Antworten befriedigten ihn nicht.

Business Angel Michael Altrichter hingegen sagte sofort ein Investment zu – und ließ sich herunterhandeln. Statt wie gewollt zehn Prozent der Firmenanteile für 150.000 Euro zu bekommen, gab er sich mit sechs Prozent zufrieden.

Ulrich Katterbach hat sein Startup 2013 gegründet und in dem Jahr eine sechsstellige Summe in der Seed-Runde von privaten Business Angels eingefahren. Ende 2014 kam die Anschlussrunde, in der neue private Investoren erneut eine sechsstellige Summe gaben. Nun solle Timezapp schneller wachsen, so Katterbach, der TV-Auftritt sei auch für die Expansion nach Österreich wichtig gewesen. Der Gründer spricht im Interview mit Gründerszene über die Show und warum er mit dem Sennheiser-Mikro in der Brusttasche zurück nach Berlin geflogen ist.

Ulrich, wie war der Auftritt bei 2 Minuten 2 Millionen?

Das war eine komplett neue Erfahrung für mich. Ich war natürlich aufgeregt und gleichzeitig fasziniert von dem Format der Show. Vergangenes Jahr habe ich zwar erfolgreiche Investorengespräche geführt, aber vor der Kamera und spannenden Gründerpersönlichkeiten zu stehen und sein Baby vorzustellen, ist noch einmal etwas ganz anderes. Vor allem bleibt immer die Gefahr, dass das Baby vor laufender Kamera zerrissen wird. Ich war aufgeregt, aber bin letztlich sehr zufrieden damit, wie die Show abgelaufen ist. Ich war gut vorbereitet.

Wie hast Du Dich denn vorbereitet?

Zwei Minuten sind sehr wenig Zeit. Ich habe versucht, den Pitch in der Vorbereitung wesentlich kürzer zu halten, etwa bei eineinhalb Minuten. Die Zeit braucht man immer, sei es nur, dass eine Folie mal nicht sofort umspringt. Es gibt nichts Schlimmeres, als seine Pointe am Ende nicht mehr sagen zu dürfen, weil die Zeit um ist. Aber mein Timing hat gut geklappt. Bei der Show gibt es übrigens nur einen einzigen Take. Wenn man den in den Sand setzt, hat man Pech gehabt.

Das war bei Dir nicht der Fall, Michael Altrichter hat investiert. Was erhoffst Du Dir von diesem Investment?

Wir freuen uns natürlich sehr und wir glauben, dass Herr Altrichter bei unserer Expansion nach Österreich eine sehr große Hilfe sein wird. Natürlich möchten wir auch von seiner unternehmerischen Erfahrung profitieren.

Ist denn auch etwas schief gegangen?

Zum Glück nicht! Die Aufnahmen haben sich allerdings ziemlich verzögert und ich musste den Flug zurück nach Berlin bekommen. Bei dem Abschlussinterview nach dem Pitch hatte ich also eigentlich gar keine Zeit mehr. In Berlin habe ich dann gemerkt, dass das Mikro noch in meiner Hemdtasche steckte. Das habe ich dann erst einmal wieder zurückgeschickt.

Was ist die wertvollste Erfahrung, die Du aus der Sendung mitnimmst?

Ich glaube, über seinen eigenen Schatten zu springen, sich der Öffentlichkeit und den Investoren zu stellen und sein Projekt zu präsentieren. Man wächst über sich hinaus, wenn man die Chance hat, das Vertrauen anderer für sein Produkt zu gewinnen und möglicherweise ein Investment dazu.

Wie soll es nach der Show weitergehen?

Auf Nutzerseite wollen wir die App sein, mit der Du Deine Meinung am schnellsten teilen und Dich mit anderen vergleichen kannst. Also zum Beispiel: Liege ich im Trend oder schwimme ich gegen den Strom? Auf Unternehmensseite wollen wir mittelfristig das größte mobile Meinungspanel aufbauen und das nicht nur im deutschsprachigen Raum.

Bild: © Nick Albert