2,5 Milliarden Dollar sind es bereits seit Anfang des Jahres. So viel haben Startups über sogenannte Initial Coin Offerings – kurz ICOs – eingesammelt. Zum Vergleich: 2017 kamen im ganzen Jahr insgesamt nur 5,7 Milliarden Dollar zusammen. Damit setzt sich das Wachstum der neuen Finanzierungsform auch in diesem Jahr fort. Und das trotz der zunehmenden, staatlichen Bemühungen, ICOs stärker zu regulieren.

Allerdings ändert sich zunehmend die Art der Investoren. Ursprünglich war der Gedanke der Kryptoszene über ICOs möglichst viele Kleininvestoren an der Finanzierung und Entwicklung eines Produktes zu beteiligen. Eine Demokratisierung der Startupfinanzierung quasi. Daten von Tokendata zeigen aber, dass seit 2017 etwa 60 Prozent der Kapitaleinnahmen in privaten Runden oder Pre-Sales eingenommen wurden. An solchen sind für gewöhnlich nur institutionelle Geldgeber und sogenannte Krypto-Wale beteiligt. Also Anleger mit einem Vermögen von teilweise mehr als 100.000 Bitcoin. Sie profitieren besonders von Rabatten auf ihre Token-Käufe. Durchschnittlich 34 Prozent geringer sind die Coin-Preise in solchen Runden, zeigt die Auswertung von Tokendata.

Die 9 außergewöhnlichsten ICOs

Nicht selten verkaufen die Groß-Investoren ihre Coins zum Start des für jedermann offenen ICOs zu den üblichen Marktpreisen und machen schon dank der Rabatte einen Gewinn. Zudem scheint sich dieser Trend zu verstärken: Im noch jungen Jahr 2018 stammen bereits 88 Prozent des Kapitals aus dem Vermögen privater Investoren. Im bisher größten Initial Coin Offering aller Zeiten, dem Telegram-ICO, sind beispielsweise bis Ende Februar nur 81 ausgewählte Groß-Investoren zugelassen, die mindestens 20 Millionen Dollar beisteuern.

Diese Art der ICO-Durchführung begünstigt vor allem die Vermögenden und macht Reichen reicher. Mit dem ursprünglichen Gedanken der gerechten Beteiligung von möglichst vielen kleinen Investoren hat das wenig zu tun.

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