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mobileye_vw Mobileye-Gründer Amnon Shashua und Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender bei Volkswagen (von links).

BMW hat sie groß gemacht, Tesla haben sie eine Abfuhr erteilt – und nun setzt Volkswagen auf eine enge Zusammenarbeit mit Mobileye, dem israelischen Hersteller von Fahrerassistenzsystemen. Gemeinsam werde der Wolfsburger Konzern ab 2018 Navigationsdaten für die Technologie autonomer Fahrzeuge sammeln, teilte der Autobauer mit. Bereits im Januar hatten beide Unternehmen eine Zusammenarbeit auf der CES in Las Vegas angekündigt.

Wie nun bekannt gegeben wurde, sollen mit der Kamera-Technologie von Mobileye Echtzeitdaten von Fahrzeugen erhoben werden. Bei diesem Data-Crowdsourcing werden Straßeninformationen zu Fahrbahnmarkierungen, Straßenschildern oder Staus über optische Sensoren erhoben. Zudem können Parkflächen erfasst und ausgemessen werden, schreibt TechCrunch.

Die Lokalisierungstechnologie werde künftig „Road Experience Management“, kurz REM, heißen. Die Daten sollen in eine Cloud gespeist werden. Informationen verschiedener Hersteller und Automodelle könnten so fusioniert werden, so Volkswagen. Die Datensammlung diene dazu, den Navigationsstandard für autonome Fahrzeuge durch genauere Lokalisierungen zu verbessern.

„Die Zukunft des automatischen Fahrens hängt von der Fähigkeit ab, präzise HD-Karten zu erstellen, diese aktuell zu halten und mit minimalen Kosten zu skalieren“, sagt Amnon Shashua, Mitbegründer von Mobileye.

Das Unternehmen wurde 1999 von Ziv Aviram und Amnon Shashua gegründet und entwickelte gemeinsam mit BMW erste Sensoren zur Erfassung von Straßenschildern im Jahr 2002.

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Nach wie vor beliefert Mobileye BMW mit Kameramodulen. BMW, Intel und Mobileye hatten im vergangenen Jahr zudem angekündigt, bis 2021 ein serienreifes Fahrzeug auf den Markt zu bringen. Zeitweise fand auch eine Zusammenarbeit mit Tesla statt, um die Fahrassistenz weiterzuentwicklen. Nach einem tödlichen Unfall wurde die Kooperation jedoch wieder aufgekündigt.

2016 ging der israelische Hersteller außerdem eine Kooperation mit dem Zulieferer Delphi ein, um bis 2019 ein günstiges System für selbstfahrende Fahrzeuge zu entwickeln, das sich nachträglich auf ein Fahrzeug montieren lassen soll. Und wenn das nicht schon genug wäre: Auch mit dem Kartendienstleister Here will das israelische Unternehmen Daten zur Navigationsverbesserung austauschen. Daneben sollen auch General Motors und Toyota an einer Zusammenarbeit interessiert sein.

Bild: Volkswagen, Mobileye