AIBerry-CEO Denis Bittner, Sieger des POWER TO IDEA Accelerator Camps

Die grünen Gewinner des Vorzeigeprojekts POWER TO IDEA

Sie sind gekommen, um ihre Ideen zur Nachhaltigkeit umzusetzen – und damit nachhaltig erfolgreich zu werden: Neun Startups hatten beim POWER TO IDEA Accelerator die einmalige Chance, ihre Konzepte für den Energie- und Mobilitätsmarkt zu schärfen – und mit regionalen Unternehmen Kooperationen einzuleiten.

Nach drei Wochen intensiver Arbeit erreichte das Accelerator Camp für erneuerbare Energien am vergangenen Freitag seinen Höhepunkt: Auf dem Demo-Day stellten die Startups ihre Pitch Decks einer Jury vor, die sich aus Branchenexperten und -entscheidern zusammensetzte. Die hochkarätige Runde kürte im Anschluss die Top 3:

Der erste Platz ging an AIBerry: Das Team rund um CEO Denis Bittner entwickelt die weltweit erste grüne Lösung für smartere und effizientere Gebäude, bei denen sich die Geräte selbst mit Energie versorgen. Dafür gab es nicht nur ein Preisgeld, sondern auch die POWER TO IDEA Trophy.

Mit seiner Idee, Erzeuger und Verbraucher einer regionalen Community über IoT-Technologien zu verbinden, konnte sich OEEX den zweiten Platz sichern.

Das Software-Startup Freightpilot, das mit einer zentralisierten Routenplanung für regional zu transportierende Waren das LKW-Aufkommen in Städten um 20 % reduziert, landete auf dem dritten Platz.

In der Jury saßen unter anderem:

  • Dr. Stephan Muschick (Geschäftsführer, innogy Stiftung für Energie und Gesellschaft gGmbH)
  • Thies Schröder (Vorstandsvorsitzender, Energieavantgarde Anhalt e. V.)
  • Thomas Zänger (Geschäftsführer, Stadtwerke Dessau)
  • Dr. Paul Grunow (Vorstand und Direktor, PI Photovoltaik-Institut Berlin AG)
  • Marko Mühlstein (Geschäftsführer, Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH)
  • und Anne-Janine Freund (Projektmanagement Investforum Startup-Service, Univations GmbH)

Was das Camp für AIBerry bedeutet – und was der Gewinner jetzt vorhat

„Wir sind super happy, dass wir gewonnen haben. Das Beste ist, dass wir im Camp die ganzen Pilotprojekte generieren und damit wirklich was verändern können. Unser Ziel ist es, nachhaltig zu produzieren und etwas für die Energiewende zu tun“, erzählt Bittner. „Wir haben viele interessante Mentoring-Sessions mitgemacht, bei denen Experten aus den verschiedensten Bereichen, wie beispielsweise Marketing, Strategiebildung und Materialwirtschaft, uns geholfen haben, unseren Fokus und unsere Idee zu schärfen.“

Diesen Input und diese Denkanstöße konnte AIBerry nutzen, um Kooperationen mit etablierten Unternehmen anzustoßen: „Unser nächstes Projekt starten wir mit dem Fraunhofer Institut: Dabei werden wir die herkömmlichen Platinen, also Träger für elektronische Bauteilen, gegen Platinen aus Hanf ersetzen. Außerdem werden wir mit der TU Berlin ein gemeinsames Projekt starten, bei dem soziale Aspekte berücksichtigt werden.“

Die neun grünen Startups überzeugten nicht nur die Jury, sondern die gesamte Region Anhalt.

Keine Konkurrenz, sondern Kooperation

Eines der wichtigsten Credos des Accelerator Camps: Die Energiewende kann nur gelingen, wenn alle an einem Strang ziehen. Deswegen herrschte trotz einer konzentrierten und hochprofessionellen Arbeitsatmosphäre keine Ellbogen-Mentalität vor. Ganz im Gegenteil: „Wir freuen uns auch auf unsere tolle Kooperation mit Energie-Management-Team von Enlife. Das bedeutet, dass unsere Daten noch besser analysiert werden und wir darauf reagieren können. Letztendlich ist dann alles, was wir machen, messbar“, erklärt Bittner.

Das Enlife-Team, das auch Teil des Accelerator Camps war, wird dabei die Monitoring-Software für den smarten Energieverbrauch in Gebäuden liefern, während AIBerry sich um die Hardware kümmert. Gemeinsam werden die beiden Startups dann unter anderem den Energieverbrauch des Landestheaters Wittenberg und des Bauhauses Dessau smarter machen.

POWER TO IDEA als Erfolgstreiber für die Region, Unternehmen und Gründer

Auch wenn das Camp vorbei ist, haben die Startups einen bleibenden Eindruck in der Region Anhalt hinterlassen – und so einen guten Ausgangspunkt für weitere Projekte geschaffen. „Ich bin mir sicher, dass wir viele der Startups wiedersehen, miteinander Pilotprojekte ausprobieren und vielleicht den einen oder anderen in der geschäftlichen Entwicklung begleiten werden“, so Thies Schröder, Ferropolis-CEO.

Das Datenanalyse-Startup S O NAH konnte zum Beispiel bereits beim Splash! Festival mit seinen Sensoren eine konkrete Datenlage über die Besucher des Festivals erheben – und wird davon ausgehend ein Sicherheitskonzept für weitere Festivals erarbeiten. Beeindruckend, findet Schröder: „Neben dieser Ideenvielfalt und der Qualität der Ideen hat mir besonders imponiert, dass man während des Camps unmittelbar in den Kontakt und auch ins Geschäft mit regionalen Unternehmen gekommen ist. Da werden viele noch einmal nachfragen: Sag mal, was ist eigentlich aus der Idee von XYZ geworden?“ Dem kann Juryvorsitz Dr. Stephan Muschick nur zustimmen: „Das Projekt hat mich in dem Glauben bestärkt, dass die Energieavantgarde Anhalt, gestärkt durch diese tollen Startups, ein Wahnsinnsprojekt für uns alle ist.“

POWER TO IDEA war also ein voller Erfolg für die Region, Unternehmen – und eben auch für junge Gründer aus dem Energie- und Mobilitätssektor wie Denis Bittner. „Ich kann das nur allen Startups empfehlen, die im Aufbau sind. Einfach um den Fokus zu schärfen. Gerade wenn man sich noch nicht 100 Prozent sicher ist, ob die Idee funktioniert.“

Diese Startups waren Teilnehmer des POWER TO IDEA Accelerator Camps!
 

Bilder: Johannes Erb und Benjamin Pritzkuleit